Bamberg - barocke Skulpturen im Rosengarten der Neuen Residenz


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Durchschreitet man das repräsentative Portal der "Neuen Residenz", dieses gewaltigen Schlossbaus der Bamberger Fürstbischöfe, dann wird man dahinter überrascht von einem ganz anderen Raumeindruck: dem einerseits unerwartet intimen und gleichzeitig durch den Blick von der Terrasse ins Weite großzügigen Charakter des Rosengartens. Eine geniale Schöpfung!
Im Rosengarten klärt uns eine Info-Tafel über die Geschichte und über die Skulpturen auf:

Im Rosengarten der Neuen Residenz Bamberg
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Balustrade
Die Mauern
Unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn wurde die vorhandene Burgmauer mit einer kunstvollen Balustrade und Altanen (balkonartige Vorbauten) verziert. Die derzeitige Mauer zwischen dem Hof und dem Garten wurde 1703 errichtet.

Der historische Garten
Zu einer regelmäßig-symmetrischen Planung kam es erst 1733 unter Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn. Die Pläne hierzu lieferte Balthasar Neumann.
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Blick über die Stadt
In diesem Zusammenhang wurde der Rosengarten auf seinen heutigen Umfang vergrößert und das gesamte Gartenareal auf ein einheitliches Niveau gebracht. Das damals angelegte axiale System von Wegen, geometrischen Beetformen und Rondellen hat sich im Wesentlichen bis heute erhalten.

Der Gartenpavillon und die Skulpturen
Unter Fürstbischof Franz Konrad von Stadion erfolgte dann die Errichtung des reizvollen Gartenpavillons, der 1757 fertiggestellt war. Hier ist heute das Gartencafé untergebracht. Im Winter 1760/61 fertigte der Bamberger Hofbildhauer Ferdinand Tietz die Skulpturen für diesen kleinen Garten. Einige dieser Skulpturen sind heute verschollen, die übrigen wurden 1913 und 1929 durch Kopien ersetzt. (1)

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Skulpturen im Rosengarten
Schauen wir uns also die barocken Figuren jetzt etwas näher an. Die griechisch-römischen Göttinnen und Götter lassen sich an ihren Attributen identifizieren, und die Infotafel hilft uns dabei: 1-Herbst und Winter, 2-Frühling und Sommer, 3-Putto (Mädchen) mit Apfel, 4-Putto (Knabe) mit Hut, 5-Juno, 6-Jupiter, 7-Diana, 8-Apollo, 9-Ceres, 10-Neptun, 11-Venus, 12-Merkur, 13-Putto (Knabe) mit Flöte, 14-Vase.

Skulpturen im Rosengarten
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Gartenpavillon, Frühling und Sommer, zwei Putten
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Juno und Jupiter: Sie sind die höchsten der römischen Götter. Juno war die Beschützerin der Ehe, auf
der Burg in Rom stand der Tempel der Juno Moneta mit der Münzstätte. Dort befanden sich auch die hei-
ligen Gänse, deren Geschrei einst Rom retteten... Am 1. März feierten die Römer der "Frau" (lat. Matro-
na) zu Ehren die "Matronalia". Sie wird oft in Begleitung eines Pfaus dargestellt, den sie einst mit den
vielen Augen schmückte. Jupiter, ihr Gemahl, schleudert Blitz und Donner, er kommt hier bärtig - jedoch
reichlich kahlköpfig - mit den Blitzbündeln in Begleitung seines Adlers daher.
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Apollo und Diana: Apollo ist der schöne junge Gott des Lichts, Herr der Musen und so den Künsten, vor
allem dem Gesang und der Musik zugetan (daher die Leier). Lorbeer mochte er ebenfalls sehr... Zwillings-
schwester Diana ist die jungfräuliche Göttin der Jagd. Trotz Keuschheit ist sie auch Göttin der Fruchtbar-
keit und der Natur, ist mit Bäumen und Tieren, selbst mit dem Mond geheimnisvoll verbunden.
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Neptun und Ceres: Neptun, der Gott des Meeres, rührt mit seinem Dreizack die Meere um. Seltsamer-
weise feierten die alten Römer sein Fest, die Neptunalia, am 23. Juli mit Laubhütten. Auch die Göttin des
Ackerbaus und des Getreides, Ceres, hatte (zusammen mit anderen) ein Fest, die Ceralia wurden am 19.
April begangen.
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Venus und Merkur: Zu Venus, der Göttin der Liebe, hatten die Römer eine besondere Beziehung, galt
sie doch im Zusammenhang mit Äneas als "Stammherrin" der Römer. Kein Wunder, dass ihr Kult in den
Dienst der Politik gestellt wurde und Staatsangelegenheit war. Als Gott des Handels, des Verkehrs, des
Gewinns (und der Diebe) und als Götterbote ist Merkur sehr umtriebig. Seine Attribute sind häufig Boten-
stab, Flügelhut und Flügelschuhe.


Na, wer ist die Schönere von uns beiden?

Für die Darstellung wird das Javascript "Slideshow"
 von Andreas Berger verwendet.

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Die barocken Figuren strahlen eine heitere Grundstimmung aus. Was für eine lustige Truppe! Wahrscheinlich haben nicht nur die alten Römer oft mit ihren Göttern gefeiert, sondern vermutlich auch der Bamberger Fürstbischof hier mit seinen Gästen...  
Der Hofbildhauer Ferdinand Tietz (1708-1777) sorgte nicht nur für Schmuck des Bamberger Rosengartens, von ihm stammen u. a. auch etliche Skulpturen der Residenz in Trier.

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Quellen:
(1) Infotafel im Rosengarten der Neuen Residenz Bamberg (kursiver Text)
(2) Lexikon der Antike, Bibliogr. Institut Leipzig, 1. Aufl. 1971
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Wird fortgesetzt!

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zu Luise, nach Berlin