Skulptur und Plastik in Rendsburg


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Rendsberg in Schleswig-Holstein ist vor allem durch den Nord-Ostseekanal bekannt, über den in 47 Meter Höhe die 1910 bis 1913 erbaute Eisenbahn-Hochbrücke führt. Autos dagegen (und auch Fußgänger) können den Kanal in Tunneln unterqueren. Weniger bekannt ist, dass in Rendsburg eine Vielzahl von Plastiken und Skulpturen im öffentlichen Raum zu finden ist, vor allem im Stadtpark.

Die Eva von Rendsburg


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Ende des 19. Jahrhunderts beschloss die Stadt Rendsburg den Bau eines eigenen Theaters. 1901 konnte das neue Theater eingeweiht werden, doch im Laufe der Zeit Kontinuität zu bewahren, war immer wieder eine Herausforderung. Heute gehört die Spielstätte zum Schleswig-Holsteinischen Landestheater.

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Vor dem Stadttheater grüßt die "Rendsburger Eva" von Fritz Fleer (1921-1997) die Vorübergehenden. "Eva" ist ja bekanntlich die erste Frau überhaupt und so gestaltete der Bildhauer hier nicht so sehr eine individuelle Gestalt, sondern in kraftvoller Körperlichkeit ein Sinnbild "Frau" schlechthin.


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Im Stadtpark von Rendsburg (Hans-Heinemann-Park)


Denkmal für Uwe Jens Lornsen

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Der Stadtpark wurde in den 1950er und 1960er Jahren angelegt, um 2000 umgestaltet, dabei mit verschiedenen Kunstwerken versehen und nach Hans Heinemann benannt. Am Eingang des Parks steht das Denkmal für Uwe Jens Lornsen. Wer war Lornsen? Die Tafel am Denkmal gibt Auskunft. Uwe Jens Lornsen war Jurist und wurde mit seiner Schrift "Über das Verfassungswerk in Schleswigholstein" zu einem Wegbereiter für ein unabhängiges und geeintes Land.
Das Denkmal wurde von Heinrich Hermann Christian Möller (1835-1925) geschaffen und 1873 aufgestellt.

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Hans Heinemann

Hans Heinemann war Künstler und Unternehmer, gründete den Kulturkreis Rendsburg und engagierte sich für die Verschönerung der Stadt. Ihm zu Ehren wurde der Stadtpark Rendsburg in Hans-Heinemann-Park umbenannt und im Jahr 2003 eine vom Bildhauer Manfred Sihle-Wessel geschaffene Stele aufgestellt.
Beim Bummeln durch Park und Stadt wird man überrascht von der Vielfalt der aufgestellten Werke, die folgende Beispiele können vielleicht einen kleinen Eindruck davon geben.
(Wie immer gilt: Die Auswahl ist zufällig und überhaupt nicht vollständig...)

Jutta Reichelt: Tänzerin


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Für die Darstellung wird das Javascript "Slideshow" von Andreas Berger verwendet.

Jutta Reichelt schuf den Torso der "Tänzerin" 1989/1990.

Joseph Hebroni: "Torso"

Unvollkommenes und Verhülltes scheint Künstler magisch anzuziehen: Joseph Hebroni (1888-1963) verhüllt unverkennbar einen schönen Frauenkörper so raffiniert, dass gerade die Verhüllung des auf den Rumpf reduzierten Körpers die Gedanken beflügelt. Schauen Sie selbst:

Verhüllter Torso
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Edgar Augustin: Gewandfigur

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Fest gewickelt: Edgar Augustin (1936-1996) schließlich treibt die Verhüllung soweit, dass man nicht mehr erkennt, ob sich Männlein oder Weiblein unter dem eng gewickelten Gewand befindet. Irgendwie kommt der Gedanke an eine Mumie in den Sinn...

Hans Martin Ruwoldt: Frauenkörper


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Hier sind Arme, Beine und Kopf zum Glück mal vorhanden. Die gedrungene Figur des von Hans Martin Ruwoldt (1891-1969) geschaffenen Frauenkörpers aus dem Jahr 1932 steht selbstbewusst mit erhobenen Armen im Park, scheinbar unbekümmert und ohne auf die Umgebung zu achten. Ob sie wenigstens den kleinen Marienkäfer bemerkt?


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Die Bronzplastik von Hans Ruwoldt wird auch als "Stehende mit erhobenen Armen" bezeichnet. Doch auch von ihr existiert ein Torso -  er befindet sich im Skulpturenpark Gottorfer Schloss.

Darüber hinaus ist Hans Ruwoldt durch seine Tierdarstellungen bekannt geworden, von denen sich die folgenden drei im Park befinden:

Hans Martin Ruwoldt: Panther, Gepard und Affenbaum


Ruwoldt schuf die Plastiken des Panthers, des (sich leckenden) Geparden und der Affen so, dass man die Tiere zwar schnell erkennt, diese aber doch vereinfacht und leicht abstrakt dargestellt werden.

Tierdarstellungen
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Klaus Kütemeier: Mädchenkopf

Klaus Kütemeier (1939-2013) ist bekannt für perfekte und streng formale Skulpturen, ob er mit dem "Kopf"  ein junges Mädchen portraitiert hat?

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Metall und Abstrakt: Ring of Kerry, Traum von der Wiederkehr, Kugelraum aufsteigend


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Unendlichkeit in Raum und Zeit: Der "Ring of Kerry" (2000) von Maximilian Verhas ist ineinander verschlungen, nicht auflösbar und erinnert so an keltische Knoten und Ewigkeitssymbole. Auch der "Traum von der Wiederkehr" von Hans Otto Lehnert (1937-2012) ist "unendlich" und bietet je nach Blickwinkel verschiedene Ansichten. Der "Kugelraum aufsteigend" (1979) von Jörn Pfab hingegen zeigt die Dynamik des leeren Kugelvolumens beim Aufsteigen - was sicherlich unendlich lange dauert...

Metall + Abstrakt
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Manfred Sihle-Wissel: Gisela III


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Man muss schon ein geraume Weile genau hinschauen und seiner Phantasie einfach Lauf lassen - doch dann erkennt man den Frauenkörper ... und sie heißt Gisela III! Ob sie aber nun die dritte ist oder ob es sich um den dritten Versuch handelt, bleibt offen.

Soweit die Beispiele aus dem Stadtpark. Doch es gibt noch mehr Kunstobjekte in Rendsburg.

Fritz Fleer: Aurora

Aurora - das heißt Morgenröte - und so wie der neue Tag jung und frisch beginnt, so empfängt ihn die junge Frau mit weitgeöffneten Armen. Fritz Fleer schuf die Figur auf der Stadtpromenade Rendsburg im Jahr 1987.

Aurora
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Landmann, Wal und Pinguine


Leicht kann man den Fischer und den Landmann von Hinrich Jepsen (1890-1972) zwischen den Bäumen und Büschen übersehen. Die Skulpturen bestehen aus Muschelkalk und wurden in den 1930er Jahren geschaffen. Nicht übersehen kann man hingegen den Wal und die zwei Pinguine im Stadtsee. Sie sind leuchtend bunt! Dieter Erhard gestaltete die Objekte unter Einbeziehung Rendsburger Kinder.

Bild "Rendsburg_Figur9_01.jpg"Landmann, Wal und Pinguine
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Die Kunstwerke des öffentlichen Raumes in Schleswig-Holstein sind hervorragend dokumentiert: Auf der Internetseite https://sh-kunst.de/ort/rendsburg/ kann man zu allen Künstlern und Objekten in Rendsburg ausführliche Informationen erhalten. Da können die Angaben hier kurz gehalten werden...
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