Figuren, Reliefs und Denkmale am Wege, in kleinen und größeren Orten:

Der Plastikpark in Leuna - Teil 2


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Chemieindustrie - das ist es, was man zunächst gedanklich mit dem Namen Leuna verbindet. Doch es gibt auch anderes: Anfang der 1960er Jahre entstand die Idee, zeitgenössische Plastiken im Freien aufzustellen. Der Plastikpark Leuna ist heute ein "einmaliges Zeugnis bildender Kunst der 1950er und 1960er Jahre in der DDR". (wikipedia)

Aber natürlich findet man im Plastikpark auch ...


Chemiewerker

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Heinz Beberniß (1920-2012) stellt in der Zweiergruppe "Chemiewerker" aus dem Jahr 1960 einen Arbeiter und einen Wissenschaftler beim Betrachten eines Erlenmeyerkolbens dar. Vielleicht haben sie eine bisher unbekannte chemische Verbindung erzeugt. Die Gruppe steht als Symbol für die Utopie der neuen sozialistischen Arbeitswelt, frei von Ausbeutung und Unterdrückung, wo jeder nach seinen Fähigkeiten wirken sollte. Die Künstler sollten (meist als Auftragsarbeiten) diesen Arbeitsalltag dann in ihren Werken zeigen.

Chemiewerker
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Rumänischer Bauer

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Eine enge Verbindung - hier ist es die Beziehung zwischen Mensch und Natur - kommt auch in der Gestalt des "Rumänischen Bauern" von Theo Balden (1904-1995) aus dem Jahr 1963 zum Ausdruck. Mit prüfendem Blick schaut der Bauer, eingehüllt in eine schützende Decke, zum Himmel empor. Man spürt förmlich seine Skepsis ob des drohenden Unwetters...
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Zwiegespräch

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Von Theo Balden (eigentlich Otto Koehler) stammt auch das "Zwiegespräch" aus dem Jahr 1964. Ein Mann und eine Frau - einander zugwandt - kommunizieren miteinander. Wirklich? Es scheint jedenfalls sehr ernst zu sein...

Ein weiteres Exemplar der Plastik befindet sich in Dresden vor einem Studentenwohnheim.

Zwiegespräch
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Studierende Arbeiterin

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Ganz anders dagegen hält die "Studierende Arbeiterin" Zwiesprache mit sich selbst. Woran mag sie versonnen lächelnd denken, das Buch indem sie eben noch las in der Hand? Ob sie sich an die entspannten Tage am FKK-Strand erinnert? Oder an das Tanzvergnügen?
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Der kurze Moment der Ruhe im Zentrum des Reliefs wird von Szenen aus dem Alltag umgeben und stellt ein Idealbild der Frau im Sozialismus dar: So sollten sich für die Arbeiterin Familienglück, sportliche Betätigung, Freizeit und Weiterbildung vereinen! Ingeburg Hunzinger-Riehl (1915-2009) schuf diese Utopie*) im Jahr 1959.
*) Nichts gegen Utopien! "Eine Weltkarte, in der Utopia nicht verzeichnet ist, ist keines Blickes wert..." (Oscar Wilde)

Studierende Arbeiterin
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Alltag
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Preisfrage: Wie hieß der von der Studierenden Arbeiterin ausgeübte Beruf?


Wasser - Erde - Luft

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Um junge Menschen - hier aber mehr um Kinder und Jugendliche - geht es auch bei den Terracotta-Reliefs von Waldemar Grzimek (1918-1984) mit dem Titel "Wasser - Erde - Luft". Die Bilder waren als Fassadenelemente für einen Schuleingang vorgesehen. Sie zeigen Kinder beim Spielen und Jugendliche beim Sport, für die Wasser, Erde und Luft notwendige Lebenselemente sind. Auf weiteren Reliefs werden Tiere und Pflanzen der Luft, des Wassers und der Erde dargestellt.

Wasser-Erde-Luft
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Schwimmerinnen

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Schwimmerinnen
Wasser ist auch das Element in dem sich Schwimmerinnen wohlfühlen. Die beiden "Schwimmerinnen" aus dem Jahr 1963 von Gustav Weidanz (1889-1970) sitzen jedoch selbstbewusst auf einer Bank, vielleicht haben sie ihre Runde im Wasser gerade beendet? Während die eine sich zärtlich der anderen zuneigt, schaut diese in kerzengerader Haltung gebannt in die Ferne - an was mag sie wohl denken? Die zwei sinnlich-kräftigen Frauen sind jedenfalls sehr präsent...

Schwimmerinnen
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Die Schwimmerin

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Schwimmerinnen
Kehren wir noch einmal zu Waldemar Grzimek zurück: Auch er hat mit seiner Plastik "Die Schwimmerin" das Thema der Darstellung des weiblichen Aktes aufgegriffen. Doch anders als bei der monumentalen Sitzgruppe von Gustav Weidanz gestaltet er eine sich dem Raum öffnende Figur, deren Armhaltung und Schrittstellung Aktivität ausdrückt. Die junge Frau ist kein Model, hat keine Idealfigur, doch selbstbewusst steht sie mit beiden Beinen auf dem Boden: "seht her - hier steh' ich, so bin ich..."

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Für die Darstellung wird das Javascript "Slideshow"
von Andreas Berger(www.bretteleben.de) verwendet.

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Wie man der Tafel entnehmen kann, entstand die Plastik bereits im Jahr 1959.

Die Schwimmerin
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