Romanische (Dorf-) Kirchtürme in Magdeburgs Umgebung*)  - Teil 3: Im Nordwesten

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Dorfkirche Wedringen
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Karte der Kirchen
unter Verwendung
von OpenStreetMap
Viele der alten Dorfkirchen im Umkreis von Magdeburg stammen aus der Zeit der Romanik und erinnern mit ihren trutzigen Türmen (meistens sind es Westquertürme) an das umfangreiche Baugeschehen im 12./13. Jahrhundert.
*) Der Begriff Umgebung von Magdeburg ist bezüglich der Entfernung willkürlich gewählt, die Auswahl der Objekte ist wie immer rein zufällig, stellt keine Bewertung dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Vahldorf (Niedere Börde)


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Über 1000 Jahre Vahldorf
Wer an Vahldorf (Gemeinde Niedere Börde) denkt, hat wohl zuerst den berühmten Käse im Sinn, der hier seit über 140 Jahren hergestellt wird. Doch der Ort selbst ist noch viel älter, 937 wird Vahldorf erstmals in einer Urkunde Ottos I. erwähnt. Später kam Vahldorf in den Besitz der Grafen von Grieben (Grieben ist heute ein Ortsteil von Tangerhütte), die möglicherweise auch den Bau der Kirche veranlassten.
Das ursprünglich romanische Bauwerk wurde später ähnlich wie viele andere Kirchen der Gegend in der Barockzeit verändert, 1903 kamen noch Apsis, Sakristei und Vorhalle hinzu.

Turm der Dorfkirche Vahldorf
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Neues Zifferblatt!
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Dorfkirche Vahldorf
Interessanterweise wurde in Vahldorf der Turm in die ursprüngliche romanische Saalkirche "hineingebaut". Bis heute macht die Kirche mit dem gedrungenen Turm von Westen aus einen schönen geschlossenen romanischen Eindruck. Darüber hinaus besitzt die Dorfkirche Vahldorf drei echte mittelalterliche Glocken aus den Jahren 1478, 1501 und 1502, die dem Schicksal des Einschmelzens entgangen sind!


Wedringen (Haldensleben)


Dorfkirche Wedringen
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Ebenfalls aus romanischer Zeit (vermutlich 1. Hälfte des 13.Jh.) stammt die Marienkirche (Kirche Unser Lieben Frauen) von Wedringen. Hier kann man an den Längswänden des Kirchenschiffs sogar noch die alten vermauerten Rundbogenfenster erkennen, die beim Umbau in der Barockzeit (1751) zugesetzt und durch die großen Rechteckfenster  ersetzt wurden. In der Ostwand befinden sich drei alte, leicht zugespitzte Rundbogenfenster, wobei das mittlere durch den barocken Sakristeianbau verdeckt wird. Auch zwei alte Glocken sollen noch in der Kirche erhalten sein.

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Meseberg (Niedere Börde)


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Leicht bemooster Engel
Zwar wurde das Kirchenschiff von St. Laurentius in Meseberg im 18. Jh. neuerrichtet (unter Verwendung älterer Teile), doch geht auch diese Kirche auf einen romanischen Ursprung zurück. Ob der Westquerturm wohl noch  aus dem 12./13. Jahrhundert stammt? 2013 konnte zunächst die 500 Jahre alte Glocke repariert werden, 2015 wurde für die Kirche eine neue Glocke gegossen, so dass jetzt wieder drei Glocken vorhanden sind. In einem weiteren Bauabschnitt erfolgte die Erneuerung der Dachstühle von Turm und Kirchenschiff. Ob die Kirche auch noch verputzt wird?

Dorfkirche Meseberg, St. Laurentius
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Samswegen (Niedere Börde)


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Der fruchtbare Boden ist ein wesentlicher Grund, dass in der Magdeburger Börde schon früh Siedlungen entstanden und von vielen Dörfer bereits im 10. Jahrhundert schriftliche Zeugnisse vorliegen. Samswegen wurde 992 erstmals urkundlich genannt. Die St. Sebastian Kirche mit ihrem romanischen Westquerturm geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Auch hier erfolgte in der Barockzeit (Ende 17. Jh.) ein Umbau und die Vergrößerung des Kirchenschiffes.

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Ende des 19. Jahrhundert wurden im Osten eine Apsis und (durchaus ungewöhnlich) eine halbrunde Sakristei hinzugefügt. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhundert wurde das Gebäude saniert und neu verputzt. (Mit persönlich gefällt ja die Steinsichtigkeit besser - doch der Putz schützt natürlich das Mauerwerk.) In Samswegen gibt es übrigens starke Männer, schon zweimal gewannen die Samswegener Gewichtheber deutsche Mannschaftsmeisterschaften. Wahrscheinlich sind das Essen und die Bördeluft hier besonders gut...



Dorfkirche Elbeu (Wolmirstedt)


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Unsere kleine Rundreise (beinahe schon zu Ende) geht jetzt weiter mit der Dorfkirche in Elbeu, die - wie kann es auch anders sein ;-) - auf romanische Zeiten zurückgeht. Auch diese Kirche besitzt einen mächtigen Westquerturm. An den Längsseiten des Kirchenschiffes entdeckt man vermauerte Rundbogenportale. Eine Inschrift über dem Eingang im Westen klärt darüber auf, dass die Kirche in der Barockzeit (1758) umgebaut wurde.

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"Dieses Gottes-Hauß zu Elbeu ist nachdem es fast gäntzlich verfallen war auf Sr. jetzt regierenden Königl. Maj. in Preußen Herrn Friedrichs des Großen als nunmehrigen höchsten Patroni Kosten unter Direction des He. Kr. u. Dom Rathes Schröters als Ober Amtm. zu Wollmirst. u. Gerichts-Obrigk. allhier nach geschehener Vorstellung des zeitigen Predigers He. Alexander Gottfr. Merzdorfs renovirt worden im Jahre Christi 1758." (Bauinschrift)

Dorfkirche Elbeu (Wolmirstedt)
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Dorfkirche Barleben, St. Peter und Paul


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Wir beenden unseren kleinen Rundweg zu romanischen Türmen schließlich in Barleben (erst einmal - Fortsetzungen folgen...). Doch möglicherweise stammt der hohe quadratische Westturm der Kirche gar nicht aus romanischer sondern aus frühgotischer Zeit - Schiff und Ausstattung jedenfalls sind zweifelsfrei barock. So datiert der schöne Kanzelaltar laut Inschrift auf das Jahr 1699.
Und hochinteressant ist das im Schiff ausgestellte Turmuhrwerk der Firma Weule/Bockenem aus dem Jahr 1908, das man hier aus nächster Nähe betrachten kann.
Die Kirche St. Peter und Paul wurde zur Zeit der Fotoaufnahme (2020) saniert.


Vor der Kirche, in der Kirche und ganz nah am Uhrwerk...
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zu Dorfkirchen - Teil 4