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Brunnen und Wasserspiele in Büdingen
Stadttor in Büdingen
In Büdingen
Irgendwie müssen die Büdinger besondere Leute sein, denn sie werden im Volksmund "die Frääsch" genannt(*). Jedes Jahr wird im hessischen Büdingen eine Froschparade veranstaltet, es gibt eine Froschkönigin (!), im Stadtbild begegnen einem immer wieder kletternde Froschfiguren an Häuserwänden und einen Froschbrunnen gibt es neuerdings auch. Darüber hinaus ist die Altstadt unbedingt sehenswert mit ihrer gut erhaltenen Stadtmauer, den trutzigen Bollwerken und Toren, den hübschen Fachwerkhäusern und dem Schloss.
Der Froschbrunnen in Büdingen
"Froschbrunnen"
Der Froschbrunnen (pardon, die offizielle Bezeichnung lautet vermutlich "Neustadtbrunnen") wurde am 19. August 2017 feierlich in der Büdinger Neustadt eingeweiht. Gestaltet hat den Brunnen der Künstler Axel Gollun im Auftrag des Vereins Bürgerforum Steinernes Haus. Auf diesem Platz hatte sich bis 1887 schon mal ein Brunnen befunden, der die Büdinger mit Wasser versorgte. Der alte Brunnen verlor aber seine Bedeutung, als Wasserleitungen in Mode kamen; er galt daraufhin als Verkehrshindernis und wurde schließlich beseitigt. Und nun, 130 Jahre später, ziert der neue Brunnen diesen schönen Stadtbereich. Zwei herrlich grüne Frösche speien in hohem Bogen Wasser in den Trog, ein dritter hantiert mit der Kanne/dem Krug (wird hier "Bembel" genannt), woraus ebenfalls Wasser sprudelt.
(*) Was es mit den Fröschen auf sich hat? Davon erzählt die Legende folgendes:
Alter Brunnen (1544)
Graf Anton zu Ysenburg und Büdingen hatte sich mit Elisabeth von Wied vermählt. Doch als nach dem rauschenden Fest das frisch verheiratete Paar sich endlich ins Schlafgemach zurückzog, fand die junge Braut die ganze Nacht keine Ruhe: Das laute Gequake der Frösche im Schlossteich störte sie so sehr, dass sie ihrem Mann energisch androhte "Tu etwas oder ich reise ab!"
Da wurden denn die Bürger des Nachts aus den Betten gescheucht und in einer spektakulären Aktion alle Frösche eingesammelt...
Am Schloss war nun Ruhe bis Mittag, dafür quakte es auf dem Marktplatz umso mehr, denn hierher hatten die Büdinger das Grüngetier gebracht. Was nun? Der Stadtrat fasste nach langer Diskussion schließlich den weisen Entschluss, die Frösche an der Mühltorbrücke in den Bach zu werfen. So geschah es denn auch und die junge Gräfin hat sich seit dem nie mehr über zu laut quakende Frösche beschwert...
Seitdem gehören Frösche und Büdingen zusammen, die Frösche wurden so zum Wahrzeichen der Stadt.
Da wurden denn die Bürger des Nachts aus den Betten gescheucht und in einer spektakulären Aktion alle Frösche eingesammelt...
Am Schloss war nun Ruhe bis Mittag, dafür quakte es auf dem Marktplatz umso mehr, denn hierher hatten die Büdinger das Grüngetier gebracht. Was nun? Der Stadtrat fasste nach langer Diskussion schließlich den weisen Entschluss, die Frösche an der Mühltorbrücke in den Bach zu werfen. So geschah es denn auch und die junge Gräfin hat sich seit dem nie mehr über zu laut quakende Frösche beschwert...
Seitdem gehören Frösche und Büdingen zusammen, die Frösche wurden so zum Wahrzeichen der Stadt.
Der Marktbrunnen in Büdingen
"...Der Weg führte ihn zu einer großen Stadt, wo ihn der Wächter an dem Tore ausfragte, was für ein Gewerbe er verstände und was er wüßte. ›Ich weiß alles,‹ antwortete das Glückskind. ›So kannst du uns einen Gefallen tun,‹ sagte der Wächter, ›wenn du uns sagst, warum unser Marktbrunnen, aus dem sonst Wein quoll, trocken geworden ist, und nicht einmal mehr Wasser gibt.‹ ›Das sollt ihr erfahren,‹ antwortete er, ›wartet nur, bis ich wiederkomme.‹ Da ging er weiter und kam vor eine andere Stadt, da fragte der Torwächter wiederum, was für ein Gewerb er verstünde und was er wüsste. >Ich weiß alles< antwortete er..." (1)
Und so war es dann auch, denn der Teufel - der nebenbei drei goldene Haare einbüßte - verriet unwissentlich höchstpersönlich dem Glückskind die Lösung, dass eine Kröte unten im Brunnen saß und die Quelle verstopfte. Otto Ubbelohde hat die Märchen der Brüder Grimm 1908 illustriert und hier den Büdinger Marktbrunnen im Sinn gehabt. Wie die Tafel am Brunnen verrät, wurde dieser 90 Jahre später erneuert - Wasser kommt reichlich, aber Wein fließt immer noch nicht...
(1) Textquelle: Der Teufel mit den drei goldenen Haaren, Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, http://gutenberg.spiegel.de/buch/-6248/171
Rathaus Büdingen
Rathaus und Stadtborn/Stadtbrunnen
Das stattliche Rathaus aus dem 15. Jahrhundert beherrscht mit seiner hochragenden Giebelseite die Altstadtstraße. Die Fassadenfront hält sich mit Schmuckelementen vornehm zurück, lediglich ein Wappenstein des Stadtherrn Diether von Ysenburg ziert die Front. Der Graf ließ denn auch den Stadtbrunnen, der sich am Rathaus befindet, mit einem schön gearbeiteten spätgotischen Kielbogen schmücken. Das gräfliche Wappen und das seiner Frau dürfen da am Brunnen natürlich nicht fehlen. Der Stadtbrunnen diente der öffentlichen Wasserversorgung, das Wasser wurde über Röhren herangeführt. 2008 ist der Brunnen restauriert worden. Diese Jahreszahl kann man neben dem Entstehungsjahr 1495 am Brunnen lesen.
nach Dießen am Ammersee