Brunnen und Wasserspiele in Deutschland:

Goslar: Marktbrunnen und mehr


Foto unten: R. Vogel
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Der Marktbrunnen zu Goslar ist etwas Besonderes: Er stammt aus romanischer (!) Zeit, die untere Bronzeschale gilt sogar als größter Bronzeguss des 12. Jahrhunderts. Die obere kleinere Schale stammt aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Beide Schalen werden durch eine Brunnensäule verbunden, die ein (vergoldeter) Reichsadler bekrönt. Der Brunnen gilt als größter und ältester romanischer Marktbrunnen in Deutschland (Wikipedia).



Der Brunnen ist ein beliebter Treffpunkt. Zur Weihnachtszeit bildet er den stimmungsvollen Mittelpunkt des Goslarer Weihnachtmarktes:

Marktbrunnen in Goslar
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Die kunstvolle Brunnenschale erregte im Mittelalter die Bewunderung der Menschen. Vielleicht kam ja daher die alte Sage, dass so ein vollkommenes Werk wohl des Teufels sein müsse... Wie gefährdet das Leben sein kann, zeigen die menschenverschlingenden Ungeheuer am Fuß des Sockels. Zum Glück gruselt das heute niemand mehr - im Gegenteil, beim kollektiven Glühweinschlürfen am Brunnen stellt sich eher Frohsinn ein...

Details am Brunnen
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...und Original
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Kopie...
Der Reichsadler*) auf dem Marktbrunnen ist Goslars Wahrzeichen: Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert hielten sich deutsche Kaiser und Könige gern in der Goslarer Kaiserpfalz auf, worauf der vergoldete Adler hindeuten soll. Das Original des Adlers aus dem 13. Jahrhundert befindet sich im Museum der Kaiserpfalz, die heutige Figur auf dem Brunnen ist eine Kopie.
  

*) Ob es sich tatsächlich um einen Adler handelt ist nicht ganz klar... Es könnte auch ein Greif sein! Die Beschreibung in der Kaiserpfalz legt dieses jedenfalls nahe.

Marktplatz und -brunnen in Goslar
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Eindeutig ein Greif steht aber auf dem nächsten Brunnen:

Der Greif- und Ziegenbrunnen auf dem Greifplatz

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Wo einst der Mönche Chorgesang,
Tönt jetzt vom Greifwerk Arbeitsklang,
Der Hirte bläst, das Zicklein springt,
Der Brunnen leise dazu singt.

Carl Bruer, 1920


Die Straßenbezeichnung "Hinter den Brüdern" geht auf das ehemalige Brüdernkloster zurück, später befand sich am Greifplatz die von Carl Bruer gegründete Deutsche Bürobedarfsgesellschaft, die späteren Greifwerke. Der Greif- und Ziegenbrunnen wurde von Carl Bruer gestiftet, geschaffen hat ihn der Berliner Bildhauer Willibald Böttcher (1867-1928) im Jahr 1920.

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Nur wenige Schritte entfernt entdeckt der Stadtwanderer einen besonders schönen Platz: den

Frankenberger Plan mit Brunnen


Frankenberger Plan Brunnen in Goslar
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Die Stille des Frankenberger Plans unterscheidet sich sehr vom trubeligen Marktplatz. Hier befinden sich auch das ehemalige Hospital des Kleinen Heiligen Kreuzes und das Frankenberger Kloster.

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Das Kleine Heilige Kreuz war eines von mehreren mittelalterlichen Hospitälern der Stadt. Davor befindet sich der in den 1950er Jahren umgestaltete Brunnen, dessen Figur damals ergänzt wurde. Hoppla, hat der kleine Junge mit dem Blümchen in der Hand etwa kein Höschen an? Aber ja doch, wie man beim Herumgehen schnell feststellt... Die Figur wurde von dem Bildhauer Georg Fürstenberg (1884-1974) geschaffen.

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Vor und hinter der Kaiserpfalz

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Und noch einen Brunnen kann man in der Altstadt von Goslar entdecken, wenn er auch ein Schattendasein führt... Er befindet sich hinter der Kaiserpfalz, ist leider sehr trocken und wartet (wie Dornröschen - so zu sehen im großen Saal der Kaiserpfalz) darauf, wachgeküsst zu werden.

Am Breiten Tor

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Auch der Wandbrunnen am Breiten Tor steht leider trocken. Das Breite Tor ist eines von ehemals vier Haupttoren der mächtigen Goslarer Stadtbefestigung, die sich um die Altstadt zog.
Goslar ist nicht nur eine außerordentlich sehenswerte Stadt sondern auch Ausgangspunkt für Erkundungen im Harz. Und auf dem "Liebesbankweg" im Goslarer Stadtteil Hahnenklee stoßen wir auf

Die Quelle

Der reizvolle Wanderweg in Hahnenklee bietet mit seinen "Liebesbänken" und vor allem mit den dazugehörigen Tafeln, Gedichten und besinnlichen Sprüchen eine schöne Runde auf der allerhand Wissenswertes erfahren werden kann. Ziemlich am Anfang begegnet man einer Quelle mit folgendem Text auf der Tafel:

In Goslar-Hahnenklee
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"Schon bei den Kelten galt die Quelle als als Ausdruck des Lebendigen, als ein Zeichen der Fülle, des ewigen Kreislaufs und war damit heilig. Die hiesige Quelle diente einst der Wasserversorgung einer Ferienunterkunft in Hahnenklee. Urquell des Lebens ist die schöpferische Liebe. Um die Liebeskraft des Wassers zu erhöhen, hat der Künstler Hans-Peter Rottler einen liegenden Tropfen, umhüllt von einer eiförmigen Grotte, gefertigt - die Liebesform, aus der alles Leben entspringt. Die Quelle lädt ein zum Innehalten, zum Lauschen der Wasserklänge - allein oder in trauter Zweisamkeit. Erfrischt und gestärkt geht es auf dem Liebesbankweg weiter..."
(Text: Infotafel an der Quelle)
Bezüglich der "Erhöhung" ist nur noch zu ergänzen: Es funktioniert, im Sommer und im Winter!

In Hahnenklee - der Brunnen mit dem Hahn

Im zentralen Fußgängerbereich am Paul-Lincke-Ring ist der Brunnen mit dem Hahn nicht zu übersehen. Unmittelbar daneben befindet sich eine Büste des Berliner Operettenkomponisten Paul Lincke, der in Hahnenklee seine letzten Lebensmonate verbrachte und hier auch seine letzte Ruhe gefunden hat. Ihm zu Ehren wird im Rythmus von jeweils zwei Jahren einem Vertreter der Unterhaltungsmusik der Paul-Lincke-Ring verliehen.

In Goslar-Hahnenklee
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Brunnen mit Hahn und Paul-Lincke-Büste (ganz rechts)


Wir fahren jetzt weit nach Süden - ins Allgäu...

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nach Isny