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Brunnen und Wasserspiele in Deutschland:
Brunnen in Meersburg am Bodensee
Eingang zur Unterstadt
Die "Meersburg"
In Meersburg am Bodensee kann man die Seele baumeln lassen. Ob man nun in der Oberstadt mit Burg und Neuem Schloss oder durch die Unterstadt und auf der Seepromenade spazieren geht, an jeder Ecke schwingt es innerlich "Verweile doch, du bist so schön"... Gönnen wir uns also eine Rast am Brunnen der Unterstadt!
Promenade/Mole
Der Brunnen auf der Unterstadtstraße ist ausdrücklich als Trinkwasserbrunnen gekennzeichnet. In der achteckigen Brunneneinfassung befindet sich eine Säule mit Kapitell und abschließender Kugel; aus zwei Röhren kann man das Trinkwasser fassen - eine willkommene Erfrischung besonders im Sommer. Der Brunnen stammt aus dem Jahr 1892, doch schon 1509 hat es hier einen öffentlichen Brunnen gegeben.
Der Bärenbrunnen
Steigstraße
Burg Meersburg
Unter- und Oberstadt werden durch die Steigstraße verbunden. Etwa in der Mitte, vor der Burg, befindet sich der Bärenbrunnen. Der Bär, das Wappentier der Stadt, sitzt aufrecht auf der sich aus einer achteckigen Schale erhebenden Brunnensäule. In seinen Pranken hält er das Meersburger Wappen. Am Rand der Brunnenschale liest man "Gesellschaft (der) 101 Bürger". Vor bald hundert Jahren (1929) wurde der Brunnen im Auftrag der "Ehrbaren Gesellschaft der 101 Bürger von Meersburg" errichtet.
"Hunderteins"
Diese "Gesellschaft der Hunderteiner" hat ihre Wurzeln sowohl in den "politisch motivierten Trinkstubengesellschaften des 16. Jhdts." als auch in den "kirchlich geprägten Bruderschaften". Sie "zählt zu den ältesten, ununterbrochen praktizierenden Bürgergesellschaften Deutschlands. (...) Der seit Jahrhunderten geltende Grundsatz der Gesellschaft 'Spän und Zwietracht meiden, Fried und Eintracht wahren' war in der Vergangenheit und ist auch heute noch Leitmotiv für die 'Gesellen'. Es ist Aufgabe der Gesellschaft dem Wohle der Stadt und ihren Bürgern sozial und kulturell zu dienen." (www.hunderteiner.de)
Auch hier wird von einem Vorgängerbrunnen aus dem 15. Jahrhundert berichtet; den jetzigen Bärenbrunnen schuf der Meersburger Bildhauer Josef Ehinger (1889-1955).
In der Meersburger Oberstadt
In der Oberstadt angelangt erfreut uns auf dem idyllischen Marktplatz der Marktbrunnen. - Hoppla, ein déjà-vu? Achteckiges Becken, Brunnensäule mit Kapitell und Kugel - das haben wir hier doch schon einmal gesehen? Ja, die beiden Brunnen in Ober- und Unterstadt sind tatsächlich identisch und stammen beide aus dem Jahr 1892. Nur die Wasserstrahlen der beiden Brunnen unterscheiden sich im Jahr 2021...
In der Oberstadt finden wir auch den sogenannten "Früchteteller". Elisabeth Wagner schuf diesen Brunnen, der zur Tausendjahrfeier 1988 vom damaligen Ministerpräsidenten Baden-Württembergs Lothar Späth der Stadt geschenkt wurde. Leider ist der Brunnen trocken.
Dafür ist im Flötenspieler-Brunnen genügend Wasser. Der Brunnen mit dem Querflöte spielenden Jungen wurde 1970 vom Bildhauer Werner Gürtner geschaffen und befindet sich vor der Stadtpfarrkirche.
Närrisch - der Schnabelgierebrunnen in Meersburg
In der Winzergasse, nicht weit entfernt von der Kirche, kann man den "Schnabelgierebrunnen" entdecken. Was zum Teufel ist ein Schnabelgiere? Er sieht aus wie eine Art Storchenvogel und kommt beileibe nicht allein. Mit ihm im Gefolge sind Dominos, Hänsele, Glonke, Burghexen, Narrenpolizisten, Zunftmeister und weitere Figuren der Narrenzunft Schnabelgiere. Die Narrenzunft Schnabelgiere ist Mitglied der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte und gehört innerhalb der Narrenvereinigung zur Landschaft Bodensee-Linzgau-Schweiz. So. Ordnung muss schließlich sein. Schließlich gibt es die Meersburger Fastnacht mindestens schon seit dem 14. Jahrhundert. Achja, übrigens, der vom Bildhauer Berthold Brandes (1932-2000) geschaffene Brunnen wurde im Jahr 1964 aufgestellt, es soll aber auch schon einen Vorgängerbrunnen gegeben haben.
Haben wir etwas vergessen? Ja, vor dem Untertor erquickt ein kleiner Fisch den Durstigen. Auch dieser Wandbrunnen spendet in Meersburg Trinkwasser.
Meersburg ist also wirklich eine Reise wert. Niemand muss hier verdursten. Und wer kein Wasser trinken mag - es gibt köstlichen Wein hier... Köstlichen Wein gibt es aber auch an der Mosel - also auf an die Mosel!
zur Mosel