Brunnen und Wasserspiele in Trier - Teil 1

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Porta Nigra - römisches Stadttor

Porta Nigra, Kaiserthermen, Dom, Liebfrauenkirche, Heiliger Rock und Karl Marx... Wo soll man anfangen bei einer so geschichtsträchtigen Stadt wie Trier? Am besten beim Geschichtsbrunnen. Der hat auch gleich noch eine praktische Funktion: Man kann an ihm die Zeit ablesen, er ist sozusagen ein Uhr-Brunnen.



Die Wasseruhr in Trier - ein Geschichtsbrunnen

Trier - die ältestes Stadt in Deutschland - verdankt ihre Entstehung den alten Römern. Im Gallischen Krieg (58 bis 50 v. Chr.) unterwarfen Caesars Legionen den keltischen Stamm der Treverer, im Jahr 16 v. Chr. erfolgte die offizielle Stadtgründung als Augusta Treverorum. Diese und die folgenden Epochen werden auf dem Willy-Brandt-Platz in Trier durch die "Wasseruhr" symbolisiert.

"Wasseruhr" - Geschichte Triers
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Auf einer Tafel erfährt man mehr:

Dieser Brunnen ist das Geschenk des Landes Rheinland-Pfalz an Deutschlands älteste Stadt, das zweitausendjährige Trier.
ANNO DOMINI MCMLXXXIV
Säulenschatten und Wasserqualler zeigen die Zeit und erinnern an Vergänglichkeit und Wiederkehr.
Die Tiere aus Bronze stellen wichtige Geschichtsepochen Triers dar.
Das Pferd symbolisiert die keltische, der Adler die römische, das Lamm die kurfürstliche, das Windspiel die preussische und die Taube die heutige Zeit.
Das Werk wurde geschaffen von Jakob Schwalbach.

Tiersymbole als Epochen der Geschichte
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Auf einer anderen Tafel werden Persönlichkeiten zur Geschichte Triers genannt:
Römische Epoche: G. Julius Caesar, Indutiomarus, Cingetorix, Octavian-Augustus, M.C.I. Postumus, Eucharius, Valerius, Maternus, Konstantin der Große, Athanasius, Paulanus, Ausonius, Ambrosius, Martinus, Arbogast
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Mittelalter: Nicetius, Irmina von Oeren, Regino von Prüm, Egbert, Hl. Simeon, Lambert von Lüttich, Balduin von Luxemburg, Jakob Daniel, Rudolf Losse, Johann Wolf, Karl und Klara Bristge, Adelheid von Besselich
Neuzeit: Kaspar Olevian, Philipp von Sötern, Friedrich Spee, Nikolaus von Hontheim, Clemens Wenzeslaus von Sachsen, Karl Marx, Ludwig Simon, Ludwig Gall, Mathias Eberhard.
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Auch Baumeister und Künstler, die zu Triers Ruhm beitrugen, werden erwähnt, so die Meister der Reimser und burgundischen Schule, dann weiter z. B. Heinrich Tessenow, August Stüler, Johannes Neudecker und andere.

Die Säule in der Mitte des flachen Brunnenbeckens besteht aus Kortenstahl und Granit. Sie dient gleichzeitig als Zeiger für die Sonnen-/Wasseruhr, deren Stunden mit römischen Ziffern bezeichnet werden. Darüber hinaus kann man die Zeit auch an den Stundenquallern ablesen, die entsprechend sprudeln.

Der Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt in Trier

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Bleiben wir bei der Geschichte: Mit dem Marktkreuz als Hoheitszeichen wird im 10. Jahrhundert der Hauptmarkt zum Zentrum der mittelalterlichen Stadt. Heute zählt der Trierer Hauptmarkt zweifellos mit zu den schönsten Plätzen Deutschlands. Hier gab es einen (gotischen) Brunnen, der 1595 durch den jetzigen Petrusbrunnen ersetzt wurde. Erzbischof Johann von Schönenburg stiftete den neuen Marktbrunnen, ausgeführt wurde er von Hans Ruprecht Hoffmann nach dem Vorbild des Nürnberger Tugendbrunnens. Und so stehen denn auch die allegorischen Figuren der vier Kardinaltugenden um die Brunnensäule herum, die außerdem noch mit allerlei Früchten, mit Putten, Löwen, Gänsen, Delphinen und sogar mit Affen versehen ist...

Petrusbrunnen (Marktbrunnen) auf dem Hauptmarkt
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Gerechtigkeit und Stärke
Die lateinischen Sinnsprüche am Brunnen nehmen Bezug auf die Tugenden. Übersetzt lauten die Sprüche wie folgt: "Glücklich die Stadt, wo Klugheit das Zepter hält, heilige Gerechtigkeit die Guten schützt und die Schuldigen mit dem Schwerte trifft, wo in bösen Tagen Starkmut herrscht und Mäßigung löblich alles lenkt." Und weiter: "Aus diesen Tugenden fließt immerfort, gleich dem Wasser aus der Quelle, das Heil des Volkes und alles Gute für die Stadt." (1) (Die Tugenden lassen sich immer an ihren Attributen identifizieren, und die Trierer haben noch leicht ergänzt...)
Oben auf der Brunnensäule steht als Stadtpatron der heilige Petrus mit seinen beiden Schlüsseln und beobachtet das Treiben ringsum. Der Brunnen wurde mehrfach restauriert (zuletzt 2013), die Farbfassung im Stil des 18. Jahrhunderts wurde bereits 1983 wiederhergestellt.
(1) Verona Kerl und Roland Morgen: Trier zu Fuß, Leinpfadverlag, Ingelheim, 2. Aufl. 2013

Petrusbrunnen, Details
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Der St. Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt

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St. Georg
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Wasserspeiender
Drache
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"Herbst"
Unübersehbar präsentiert sich der St. Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt - hier kommt keiner dran vorbei. Der Brunnen wurde 1750 von der Stadt zu Ehren von Erzbischof Franz Georg von Schönborn errichtet. Entworfen hat den Brunnen Johannes Seiz, ein Schüler von Balthasar Neumann. Die bildhauerischen Arbeiten stammen von Amlinger. Umgeben von den allegorischen Figuren der vier Jahreszeiten erhebt sich im breiten Becken die Brunnensäule in Form eines Obelisken. Auf seiner Plattform durchbohrt der hl. Georg endgültig den Drachen. Die anderen Drachen am Sockel sind dagegen zum Wasserspeien verurteilt. Der Brunnen ist insgesamt knapp elf Meter hoch, allein der Drachentöter Georg misst fast zwei Meter.

St. Georgsbrunnen
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Der Herkulesbrunnen

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Herkules
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St. Antonius
Der etwas versteckt stehende Herkulesbrunnen neben der Kirche St. Antonius macht auf den zweiten Blick einen leicht seltsamen Eindruck. Vielleicht sind ja hier zwei Brunnnen miteinander kombiniert worden: Die Brunnenfigur, der keulenschwingende Sandstein-Herkules, stammt jedenfalls aus der Zeit um 1730, der Unterbau mit Schale und den eisernen Delphinen wurde aber erst um 1800 gegossen.
Herkulesbrunnen
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Brunnen in Trier - Teil 2