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Brunnen und Wasserspiele in kleineren und mittleren Städten Sachsens und Sachsen-Anhalts:
Brunnen und Wasserspiele in Bautzen
Stadtansicht Bautzen von der Friedensbrücke aus
Auf einem steilen Felsen hoch über der Spree liegt die Altstadt von Bautzen. Ganz gleich, aus welcher Richtung man sich der Stadt nähert, stets begeistert die einzigartige Stadtansicht mit ihren zahlreichen Türmen. Bautzen blickt auf eine über tausendjährige Geschichte, die immer auch mit der wechselvollen Geschichte der Lausitz verbunden war. Durch ihre Lage auf dem Granitfelsen war die Wasserversorgung der Stadt eine echte Herausforderung. Die findigen Bautzener lösten das Problem mit einer "Wasserkunst", die bis heute eine besondere Sehenswürdigkeit darstellt. Von dieser "Alten Wasserkunst" aus wurden einst die Brunnen der Stadt mit frischem Spreewasser versorgt.
Wasserspiel auf dem Rathenauplatz (Bahnhofsvorplatz)
Bahnhof Bautzen
Natürlich kann man nach Bautzen auch mit dem Zug anreisen. Dann begegnet man auf dem Weg vom Bahnhof zur Innenstadt auf dem Rathenauplatz gleich einem kleinen Bodenwasserspiel. Die Stadt schmückt sich heute neben den historischen Brunnen mit modernen Wasserspielen, so dass man leicht vergessen mag, welche ernsten Probleme einst die Wasserversorgung der Stadt bereitete ...
Wasserspiel auf dem Kornmarkt
Der Platz vor der Stadtmauer am Reichenturm wurde im Lauf der Geschichte vielfältig genutzt, Gerber und Tuchmacher waren hier, Paraden wurden abgehalten und es wurde mit Korn gehandelt. 1999 wurde der Platz neu eingerichtet und mit drei Wasserbecken versehen. Die Entwürfe stammen von K. und W. Korn, irgendwie erinnert die Gestaltung an Fenster und Dächer. Das fließende Wasser jedenfalls ergibt auf den lichtdurchlässigen Flächen viele schöne Effekte.
Nymphe und Einhorn - Trinkbrunnen auf der Reichenstraße
Dieser hübsche Trinkbrunnen auf der Reichenstraße stammt von der Künstlerin Almuth Zielonka. Bei einem Bummel durch die prachtvolle Reichenstraße fühlt man sich beim Anblick der beiden Fabelwesen plötzlich angenehm in mythische Zeiten versetzt. Schließlich sind Nymphen und Einhörner doch eigentlich sehr scheue Wesen. Oder haben Sie schon mal welche gesehen? Hier sollten Sie sich die Zeit für eine Pause gönnen ...
Brunnen auf dem Hauptmarkt - Ritter Dutschmann
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Brunnen auf dem Hauptmarkt von Bautzen abgerissen - er war dem Verkehr im Wege. Erst 1985 wurde der Brunnen an der alten Stelle wieder errichtet, nachdem die Innenstadt den Fußgängern vorbehalten war. Die Brunnenfigur des Ritters Dutschmann gab es aber damals schon, sie fand zwischenzeitlich einen Platz am Rathaus.
Der Ritter Dutschmann könnte so eine Art Rolandsfigur sein, wie sie in manchen Städten als Brunnenbekrönung anzutreffen ist. Allerdings sind in der Lausitz eine Reihe sehr seltsamer Sagen über ihn in Umlauf: So soll er mit seinem Pferd einen gewaltigen Sprung getan haben, verschwand jedoch dabei, so dass die Zuschauer rätselten, ob er nun in den Brunnen gefallen war oder ob er einfach unsichtbar geworden ist ... Wie dem auch sei, sein Äußeres mutet ziemlich seltsam an. Die Figur wird dem Bildhauer Christoph Walter (1534-1584) zugeschrieben und könnte etwa 1575/76 entstanden sein.
Am Wasserkasten des Brunnens werden Szenen aus Bautzens langer Geschichte dargestellt - so die Niederschlagung des Handwerkeraufstandes 1408 durch den böhmischen König Wenzel, die Belagerungen durch die Hussitten 1429 und 1431, der große Stadtbrand von 1634, als Oberst von der Goltz die Stadt niederbrennen ließ, oder die Eröffnung der Eisenbahnlinie Dresden-Bautzen 1846. Es finden sich aber auch friedliche Ereignisse, wie der Aufbau der Stadt oder die Wiederherstellung der 1945 gesprengten Spreebrücke, die seitdem Friedensbrücke heißt.
Brunnen auf dem Fleischmarkt: Kurfürst Johann Georg I.
Johann Georg I.
Im Mittelalter gehörte der Brunnen auf dem Fleischmarkt zur Wasserversorgung, dies ist der höchste Punkt der Altstadt, der von der "Alten Wasserkunst" mit Spreewasser versorgt werden konnte. Die alte Röhrbütte wurde 1865 durch das jetzige Brunnenbecken ersetzt. Der Brunnen ist gleichzeitig ein Denkmal für den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I., in dessen Regierungszeit im Prager Sonderfrieden 1635 die Lausitz und damit auch Bautzen von Böhmen unter sächsische Herrschaft kamen. Die Figur ist eine Arbeit des Dresdner Bildhauers und Rietschelschülers Friedrich Wilhelm Schwenk (1830-1871), der Gesamtentwurf dürfte vom Architekten Gustav Heine stammen. (Nach einer Information von C. Licht. - Danke!)
Und im Schatten der Bäume am Brunnen lässt es sich trefflich ausruhen ...
Und im Schatten der Bäume am Brunnen lässt es sich trefflich ausruhen ...
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