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Brunnen und Wasserspiele in kleineren und mittleren Städten Sachsens und Sachsen-Anhalts:
Brunnen und Wasserspiele in Freiberg
Quellstein
Obermarkt in Freiberg
Markgraf Otto von Meißen (1156-1190), der später den Beinamen "der Reiche" bekam, gilt als der eigentliche Stadtgründer Freibergs. Die Freiberger setzten ihm auf dem Obermarkt ein Denkmal in Form eines Brunnens.
Doch Ottos Reichtum quoll nicht wie Wasser (oder Öl) einfach aus der Erde - es war die harte Arbeit der Bergleute, die den Markgrafen reich werden ließ...
Doch Ottos Reichtum quoll nicht wie Wasser (oder Öl) einfach aus der Erde - es war die harte Arbeit der Bergleute, die den Markgrafen reich werden ließ...
Fortunabrunnen
Als vor über 800 Jahren zum erstenmal ein glitzerndes Stück Erz an diesem Ort gefunden wurde, war bald klar, dass es sich dabei um Silber handelte. Freiberg entwickelte sich schnell zum Zentrum des sächsischen Erzbergbaus. Der Bergbau bescherte Reichtum und Wohlstand, wovon das einmalig schöne Stadtbild und Freibergs wunderbare Sammlungen und Sehenswürdigkeiten heute künden. Hier wurde 1765 mit der Bergakademie auch die erste montanwissenschaftliche Hochschule der Welt gegründet.
Zur 800-Jahr-Feier gestaltete der Bildhauer Bernd Göbel den "Fortunabrunnen", der in der Petersstraße Aufstellung fand. Auf einem sich einem Putto zuneigenden Lebensbaum sitzt die schöne Glücksgöttin Fortuna, die aus ihrem Füllhorn das Glück plätschern lässt ... Nachdenklich scheinen Fortuna und das Kind Zwiesprache zu halten.
Am Lebensbaum entdeckt man Details und Persönlichkeiten aus Freibergs Geschichte: Zum Beispiel den berühmten Orgelbaumeister Silbermann oder Agricola, den Begründer der Montanwissenschaften.
Otto der Reiche: Denkmal und Brunnen auf dem Obermarkt zu Freiberg
Um das Jahr 1180 gründete Otto der Reiche, Markgraf zu Meißen, die Stadt Freiberg zum Schutze und zur Förderung des hier entstandenen Bergbaus. So erzählt es die Inschrift am Brunnen des Freiberger Obermarktes. Das Denkmal wurde 1897 von G. Gröne geschaffen.
Wie mag sich die Geschichte vom Silberfund und Stadtgründung um den "Freien Berg" zugetragen haben? Reinhard Delau (1) beschreibt es so:
(1) zitiert nach: Reinhard Delau, Der Fürstenzug in Dresden, S. 24 ff., edition Sächsische Zeitung, 2. Auflage Februar 2006
Zwei Bodenwasserspiele auf dem Obermarkt
Vor nicht allzu langer Zeit wurde Freibergs "Gute Stube" saniert und dabei mit einer neuartigen Lichtführung und neuem Pflaster versehen. In die zwei sternförmigen Pflasterungen wurden Wasserdüsen installiert. Diese beiden Bodenwasserspiele erfreuen an heißen Sommertagen nicht nur die Kinder.
Klatsch- und Tratschweiberbrunnen
An der Giebelseite des Rathauses zur Erbischen Straße steht seit 1979 der originelle Klatschweiberbrunnen von Gottfried Kohl. Der Freiberger Bildhauer ist Ehrenbürger der Stadt, etliche seiner Plastiken schmücken den öffentlichen Bereich.
Wasserspiel in der Burgstraße
All mein Silber...
Auf der Burgstraße in Freiberg kann man mit einer Eiswaffel in der Hand entspannt bummeln und wird so direkt bis zum Schloss Freudenstein geleitet. Hier befindet sich eine der sehenswertesten und umfangreichsten Mineraliensammlungen der Welt. Ein absolutes Highlight! Und natürlich kommt man dabei an einem Wasser"spiel" vorbei. Und coole Sprüche über Silber gibt's gratis obendrauf... Dieses interaktive Kunstobjekt zu Silber und Wasser wurde 2008 bei der Neugestaltung der Fußgängerzone Burgstraße errichtet.
Lutherbrunnen
Der Brunnen befindet sich unmittelbar am Dom zu Freiberg, an der Mauer des Grünen Friedhofes.
Die Lutherbüste war ursprünglich Bestandteil eines größeren Denkmals, sie wurde im Jahr 1917 an die jetzige Stelle versetzt. Im Jahr 2005 veröffentlichte die Stadtverwaltung Freiberg, Abteilung Denkmalamt, dazu folgende Bitte:
Die Lutherbüste war ursprünglich Bestandteil eines größeren Denkmals, sie wurde im Jahr 1917 an die jetzige Stelle versetzt. Im Jahr 2005 veröffentlichte die Stadtverwaltung Freiberg, Abteilung Denkmalamt, dazu folgende Bitte:
Der Brunnen ist also 1917 anlässlich des 400. Jahrestages der Reformation eingeweiht worden. Die Lutherbüste am Brunnen stammt aber von dem Denkmal, das bereits 1883 auf dem Grünen Friedhof errichtet worden war, heute aber verschwunden ist.
Gerberbrunnen am Untermarkt
Im Bereich einer Fernstraßenkreuzung entstand um 1180 der Untermarkt. Den Platz dominiert das eindrucksvolle Ensemble von Dom und (ehemal.) Domherrenhof (Stadt- und Bergbaumuseum). Für das gegenüberliegenden Platzende stiftete der Lionsclub 1999 den Gerberbrunnen. Die Gestaltung und die Figuren stammen ebenfalls von dem Freiberger Bildhauer Gottfried Kohl. Leder war für den Bergbau sehr wichtig, wovon in Freiberg bis heute das FILK (Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen) Zeugnis ablegt.
Bergmann und Engel
Der Bergbau spielte (und spielt) für Freiberg eine zentrale Rolle, davon kann man sich im Stadtbild immer wieder überzeugen. Seit 2015 plätschert der Brunnen mit dem Bergmann und dem*) Engel auf der kleinen Grünfläche vor der Begegnungsstätte der Freiberger Diakonie. Den Brunnen an der Wallstraße/Ecke Waisenhausstraße gestaltete Prof. Bernd Göbel; von dem in Freiberg geborenen Bildhauer stammen auch der bekannte Fortuna-Brunnen am Ort (s. o.) und viele weitere Kunstwerke im öffentlichen Raum verschiedener Städte (so zum Beispiel in Halle, Magdeburg, Quedlinburg, Wernigerode, Merseburg, Gotha, Arnstadt... )
*) Dieser stummelflügelige Engel scheint ja eindeutig weiblich, aber laut Duden gibt es kein weibliches Wort "Engelin" oder so ähnlich.
Bergmann und Engel sind in Freiberg bzw. im gesamten Erzgebirge traditionelle Figuren, die insbesondere zur Weihnachtszeit aufgestellt werden und mit ihrem Licht die dunkle Jahreszeit erhellen. Darüber hinaus "symbolisieren Bergmann und Engel duale Prinzipien wie Mann und Frau sowie den weltlichen und den geistlichen Aspekt des Lebens." (Wikipedia)
Der Kreuzbrunnen im Albertpark Freiberg
"Kreuzbrunnen"
"Kreuzbrunnen"
So ziemlich genau 160 Jahre älter als der Bergmann-Engel-Brunnen ist der "Kreuzbrunnen" im Albertpark. Er steht an der Kreuzung von Wall- und Leipziger Straße etwas eingetieft in der Parkanlage und wird so wohl auch leicht übersehen. Schade, dass die Brunnennische leer ist - ob die Statue der Nymphe je wieder zurück findet?
Fontäne in den Wallanlagen/Albertpark
Aus den ehemaligen Wallanlagen der Stadtbefestigung wurden Parkanlagen - der seit 1784 angelegte Promenadenring um die alte Stadtmauer ist fast vollständig erhalten. 1894 erfolgte in einem Teil eine (neobarocke) Neugestaltung mit dem Schwedendenkmal, einer Freitreppe und einem rundem Bassin mit Springbrunnen. Die Blumenbeete um das Brunnenbecken werden jedes Jahr neu ornamental bepflanzt.
nach Görlitz