Brunnen und Wasserspiele in Sachsen-Anhalt:

Der Brunnen der Weisheit in Thale


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Wotan am Brunnen der Weisheit
Die Stadt Thale am Rand des Harzes ist hervorragend als Ausgangspunkt für romantische Wanderungen geeignet, zum Beispiel nimmt der Harzer Hexenstieg hier seinen Anfang. Es ist ja auch das Bodetal (mit Rosstrappe, Hexentanzplatz und Goethefelsen) wirklich eine sagenhaft schöne Gegend... Doch lange bevor das der Erholung dienende Wandern Mode wurde, lebten hier die heidnischen Germanen vom Stamme der Sachsen. So kam man in Thale wohl auf die Idee, der Sage vom Riesen Bodo mit seinem missglückten Sprung und den ganzen Geschichten von tanzenden Hexen und Teufeln etwas den heutigen Menschen kaum oder nur noch verzerrt Bekanntes hinzuzufügen: Einen Spazierweg durch die Stadt, der die uralten germanischen Mythen und vorchristlichen Götter unserer Vorfahren zum Inhalt hat. Nebenbei bemerkt: Die Entdeckungen auf diesem -->Mythenweg machen richtig Spaß!

Los geht's auf dem Platz vor dem Rathaus: Am Brunnen der Weisheit (welch einer schöner Bezug zum Rathaus ;-)) treffen wir (unweit einer Esche!) Wotan (der auch Odin genannt wird), den obersten der germanischen Götter.

Thale: Brunnen der Weisheit
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Wotan/Odin trinkt aus dem Brunnen der Weisheit und kann so das Geschick der Götter vorhersehen. Doch um sehend zu werden, muss er ein Auge opfern. Wotan ist gekleidet, wie man ihn sich vorstellt: Auf dem Kopf ein federbewehrter Helm, an der Seite das germanische Kurzschwert, Sax genannt, in der Hand den berühmten Speer. Seinen Umhang zieren Sterne als Symbol des Himmels. Dort haben die Götter ihren Sitz.

Wotan trinkt aus dem Brunnen der Weisheit
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Auf der Tafel am Brunnen wird die Geschichte noch einmal in Kurzform beschrieben: "Wotan, der höchste Gott der Germanen, trinkt aus dem an der Weltesche gelegenen Brunnen der Weisheit. Dabei verliert er ein Auge und erwirbt dadurch die Fähigkeit, in die Zukunft blicken zu können. Seine beiden Raben Hugin und Munin erkunden täglich auf Rundflügen das Weltgeschehen. Die Windzwerge Nordi, Austri, Sudri und Westri zeigen die Himmelrichtungen an."
Windzwerge? Wo kommen die denn her? Diese Knubbelnasen kommen einem doch irgendwie bekannt (*) vor...

Windzwerge am Brunnen der Weisheit
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Windzwerg Sudri hält einen Raben fest im Arm. Und wer dort auf den Knopf drückt, kann aus dem Brunnen trinken - ohne ein Auge zu opfern. Ob man aber dabei in die Zukunft schauen kann...
  

(*) Und wer hat's gemacht? Der Brunnen wurde von dem Quedlinburger Künstler Jochen Müller gestaltet und im Jahr 2004 aufgestellt. Seine charakteristischen "Knubbelnasen" begegnen einem auch beim "Rotkopf-Görg-Brunnen" in Freital, beim "König-Heinrich-Brunnen" in Quedlinburg und beim "Jungbrunnen" in Bad Harzburg.
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Der "Draupnir"-Brunnen


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Folgt man der Einladung, das mythische Thale beginnend vom Brunnen der Weisheit aus zu erkunden, dann gelangt man schnell zu Wotans Ring Draupnir, das heißt: der Tropfende. Auf der Tafel kann man lesen: "Draupnir ist der Zauberring Wotans. Aus ihm tropften nach jeweils neun Nächten stets acht neue kostbare Schmuckstücke heraus. Dadurch wurden der Reichtum und damit die Macht des germanischen Götterkönigs über die nordische Welt gewährleistet."

Wotans Ring Draupnir
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Sponsorentafel (Draupnir)
Dem einzigartigen Mythenweg in Thale kann man anhand der in den Boden eingelassenen glückverheißenden Hufeisen leicht folgen. Verschiedene Künstler aus der Region gestalteten die zu entdeckenden Kunstwerke am Weg aus Holz, Stein und Metall. Finanziell möglich wurde der Mythenweg durch bürgerliches Engagement, die Namen der privaten Sponsoren und Firmen kann man an vielen Stellen lesen. Ihnen sei hier ausdrücklich gedankt!
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Sleipnir, Wotans Ross
Wenn Sie Lust bekommen haben, ein kleines Stück weiter auf dem Pfad der Mythen zu wandeln, dann folgen Sie doch dem durch Hufeisen markierten Weg zu Sleipnir, Wotans achtbeinigem Ross, bis zu den Schicksalsgöttinnen oder noch weiter?

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Nornen in Thale


oder Sie reisen weiter zu Brunnen in Wernigerode:
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Brunnen in Wernigerode