Brunnen und Wasserspiele in kleineren und mittleren Städten Sachsens und Sachsen-Anhalts: Wolmirstedt und Tangermünde

Brunnen und Wasserspiele in Wolmirstedt

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Die Burg Wolmirstedt am Ufer der Ohre wurde 1009 das erstemal urkundlich erwähnt, das Suburbium der Burg entwickelte sich im Mittelalter langsam zur Stadt. In dem umfangreichen Burggelände (die Burg gehörte einst den Erzbischöfen von Magdeburg) sind vor allem die Burgkapelle und das Museum in der ehemaligen Scheune sehenswert. Neben der Scheune nimmt eine Schäfergruppe Bezug auf das ländliche Leben, das Handwerk der Gerber ist seit 2006 mit einem Brunnen vertreten. Der Gerberbrunnen mit Gerberbaum im Gelände der Vorburg wurde vom Bildhauer Werner Bruning Rheine gestaltet.

Gerberbrunnen, Burg Wolmirstedt
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Leider ist der Brunnen in der Nacht zum 29. März 2019 durch mutwillige Zerstörung schwer beschädigt worden.

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Im Gelände der Vorburg

Etwa seit den 1960er Jahren ist die alte Stadtstruktur durch den Bau von 6- und 11-geschossigen Wohnbauten für Beschäftigte in der umliegenden Industrie stark verändert worden, nach den sozialen Veränderungen seit 1990 sind sie heute ein Problem des Stadtumbaus, der eigentlich -rückbau bedeutet. 1978 wurde ein Fußgängerbereich in der August-Bebel-Straße  eingerichtet, dieser wird jetzt durch eine der inzwischen zahlreichen "Wasserkugeln" und andere Wasserspiele geschmückt.



In der Fußgängerzone von Wolmirstedt
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Stadtgeschichtlicher Brunnen in Tangermünde

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Der Brunnen auf dem Vorplatz der Kirche St. Stephan in Tangermünde ist ganz in den klassischen Formen eines Marktbrunnens gestaltet. Die Bildhauerin Karoline Donst erzählt hier beim Umrunden des Brunnens auf den Reliefs an den Seiten acht Episoden aus der Tangermünder Geschichte.
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Den Anfang bilden das Tangermünder Stadtwappen und ein Relief des Bischofs Thietmar von Merseburg. Dieser hatte 1009 in seiner berühmten Chronik das erstemal von "tongeremuthi" berichtet. Im Mittelalter war die Stadt Mitglied der Hanse, die Burg Residenz der brandenburgischen Markgrafen und Kurfürsten. Kaiser Karl IV. hielt 1373 hier mit großem Gefolge Einzug. Als die Hohenzollern schließlich 1412 in die Mark Brandenburg kamen, wählte Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg den Ort zur Residenz. Allerdings richteten seine Nachfahren schnell ihr Interesse auf Berlin-Cölln und bauten die Doppelstadt zur Residenz aus. Tangermünde verlor an Bedeutung.
1617 vernichtete der große Stadtbrand Tangermünde fast vollständig. Zwei Jahre später hatte man angeblich die Ursache gefunden: Eine junge Frau, Grete Minde, wurde beschuldigt, aus Rache die Stadt angezündet zu haben, weil sie ihr väterliches Erbe damals nicht vollständig ausgezahlt bekommen hätte. Es war eine verwickelte Geschichte, doch Grete Minde wurde zum Tode verurteilt und endete 1619 auf dem Scheiterhaufen. Vor dem Rathaus Tangermünde erinnert seit kurzem ein Denkmal an sie.

Brunnen in Tangermünde
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Die weiteren Tafeln am Brunnen stellen Johann Friedrich Kolle (1813), der eine wichtige Rolle in den Befreiungskriegen spielte, sowie Friedrich Theodor Meyer (1826), der sich durch die Gründung einer Zuckersiederei Verdienste um die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt erwarb, dar. Die letzte Relieftafel schließlich thematisiert die Elbquerung, seit 2001 ist die alte, 1945 gesprengte und nur behelfsmäßig reparierte Elbbrücke durch eine neue ersetzt.

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Wird fortgesetzt.

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