Mit ihren Fassaden - sowohl einfacher Gebäude als auch so prachtvoll aufwändiger wie der vom Palazzo Pamphile oder von der Kirche Sant'Agnese in Agone - stellt die Piazza Navona einen der schönsten barocken Plätze Roms dar. Die Platzform widerspiegelt die Begrenzung des antiken Stadions, doch bevölkern heute eher Touristen aus aller Herren Länder als Athleten die Arena. Auf dem Platz befinden sich gleich drei barocke Brunnenanlagen: In der Mitte steht der berühmte Vier-Ströme-Brunnen von Bernini, an den beiden Schmalseiten liegen der Neptun- und der Mohrenbrunnen.

Der Brunnen ist ein Meisterwerk von Gian Lorenzo Bernini (1598-1680), der als Baumeister und Bildhauer das barocke Stadtbild Roms entscheidend mitgeprägt hat. Die einzigartige Anlage stellt eine Allegorie auf die damals bekannten vier Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika dar. Jeder Kontinent wird durch einen Flussgott repräsentiert, der jeweils einen der großen Ströme Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata personifiziert. Der Nil verhüllt sein Antlitz (seine Quellen sind unbekannt), die anderen Flussgötter sind mit mehr oder weniger dramatischen Gesten dargestellt. Angeblich hebt der Rio de la Plata seine Hand, um sich vor dem drohenden Einsturz von Borrominis benachbarter Kirche zu schützen ...

Dazu kommen Tier- und Pflanzendarstellungen, so zum Beispiel ein Löwe, ein Pferd, eine Schlange, eine Palme. Die Figuren sind um einen Felsen gruppiert, der sich aus dem Wasser erhebt und einen Obelisken trägt. Auftraggeber des Brunnen war Papst Innocenz X., dessen Wappen sich ebenfalls am Brunnen findet.

Der Neptunbrunnen am nördlichen Endde der Piazza Navona stammt (wie sein südliches Gegenstück) ursprünglich von Giacomo Della Porta, die Figuren wurden von Gregorio Zappala und Antonio della Bitta geschaffen. Zentrale Figur ist der gegen ein Seeungeheuer kämpfende Neptun, umgeben von zwei Najaden und und zwei Seepferden.

Auf dem Brunnenrand tummeln sich Putten mit wasserspeienden Wesen ...

Die Bezeichnung "Mohrenbrunnen" ist eigentlich nicht ganz korrekt für den am südlichen Ende der Piazza Navona stehenden Brunnen - sie hat sich aber für die exotisch aussehende zentrale Figur durchgesetzt. Diese kämpft mit einem Delphin, umgeben von Tritonen, die mit dicken Backen in ihre Muschelhörner pusten ... Der Brunnen vor dem Palazzo Pamphili stellt das Gegenstück zum Neptunbrunnen dar, er wurde gestaltet von Della Porta, Bernini und Giovanni Antonio Maria (1575 und 1653).

Die Piazza Rotonda wird beherscht vom Pantheon, jenem allen Göttern geweihten Tempel, den Marcus Agrippa im Jahre 27 errichten ließ. Der Brunnen auf dem Platz davor ist hingegen weit jünger, er stammt aus der Zeit um 1575 und wurde von Giacomo Della Porta und Leonardo Sormani gestaltet. Sehr alt ist aber wiederum der Obelisk - er stammt aus der Zeit Ramses II. ...