Figuren am Ostseestrand

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an der Ostsee
Ostsee - das Wort suggeriert Sonne, Sand, Wellen und eine frische Brise... Was gibt es im Winter entspannenderes als einen langen Strandspaziergang? Dabei kann man überdies - wie die folgenden Beispiele zeigen - in den Orten oder an den Promenaden das eine oder andere Kunstwerk entdecken. Wir spazieren jetzt einfach mal los, von Westen nach Osten. Wetterfeste Kleidung ist da von Vorteil!

In Neustadt/Holstein

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Fischerdenkmal
Zwei Gestalten in wetterfester Kleidung treffen wir gleich zu Beginn in Neustadt/Holstein auf dem Marktplatz. Das Fischerdenkmal vom Bildhauer Serge D. Mangin wurde 1994 von Peter Deilmann gestiftet und anlässlich des 750jährigen Stadtjubiläums aufgestellt.

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In der kleinen Stadt Neustadt/Holstein findet man sehr  unterschiedliche Skulpturen mitten in der Stadt oder auf dem "Kunstkilometer" an der Promenade.

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"Mond"
In regelmäßigen Abständen wird in der Stadt ein Bildhauersymposium durchgeführt, das den beteiligten Künstlern bei gemeinsamer Arbeit Gelegenheit gibt sich auszutauschen. Die so entstandenen Werke erhalten ihren Platz im öffentlichen Raum.
Eine dieser Skulpturen aus dem Jahr 2015 aus Granit trägt den poetischen Titel "Mond". Wenn die Sonne auf den Stein fällt, dann erinnern die Licht- und Schattenspiele in den Mulden tatsächlich an Mondphasen. Dieser "Mond" stammt von dem japanischen Künstler Asano Hiroyuki.

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Keinen Stein sondern den bei Metallbildhauern beliebten Cortenstahl (oder Kortenstahl) hat Winni Schaak 2002 für seine Skulptur "Hausungen, gestuft" auf dem Kunstkilometer verwendet. Hausungen bedeutet dabei etwa soviel wie Wohnung. Bei Sonnenschein bieten das warme Rostrot und das Blau des Himmels und des Wassers einen wunderbaren Farbklang.

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Hausungen, gestuft

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Ebenfalls auf dem "Kunstkilometer" befindet sich die 1990 fertiggestellte Marmorskulptur "Segel und Möwen" von Pierre Schumann.
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Segel und Möwen

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Frage: Kann Kunst auch entstehen, ohne dass eine schöpferische Absicht dahintersteckt? Einfach so? "Diese Spundbohle wurde bei Rammarbeiten im Hafen von Neustadt in Holstein aufgespalten und verformt. Sie stieß in sechs Metern Tiefe auf Granitfindlinge der letzten Eiszeit. Durch das Zusammentreffen von Technik und Natur erhielt diese Bohle ihre besondere Gestalt. Sie wird dadurch zum Symbol der Hafenerneuerung von 1990 bis 1999." Soweit der Text auf der Tafel.
Oder ist das vielleicht gar keine Kunst? Was meinen Sie?

Während wir uns noch die Köpfe über diese wichtige Frage  zerbrechen, stolpern wir auf dem Spaziergang am Strand bei Grömitz tatsächlich über Holzköpfe...Da sollten wir wohl jetzt nicht weiter grübeln.

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Holzskulpturen in Grömitz

In Wismar

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Die Altstadt von Wismar wurde 2002 in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen und beim Bummel durch die Stadt merkt man auch warum. Dabei begeistern nicht nur die das Stadtbild prägenden großen Backsteinkirchen sondern auch die kleinen Details am Wegesrand - wie zum Beispiel die kleinen Schweine auf den Geländerpfosten der Schweinsbrücke nahe der Nikolaikirche. Die Zeiten ändern sich, wurden einst die Tiere durch die Schweinsstraße und über die Brücke zum Markt getrieben, so flanieren hier heute die Touristen... Die vier lustigen Schweine schuf Christian Wetzel im Jahr 1989.
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Von ganz anderem Kaliber ist die Bronzeskulptur "Lebensgröße II" vor der Nikolaikirche von Heinz Breloh aus dem Jahr 1985. Breloh hat mehrere dieser seltsam anmutenden Objekte geschaffen, deren Charakter sich erst erschließt, wenn man um den Entstehungsprozess weiß. Brelohs  Werkzeug für die Gestaltung war der eigene Körper mit dem er engsten Kontakt mit dem noch feuchten Gipsmaterial herstellte, herum schritt, schabte, rieb, mit dem entstehenden Werk verschmolz, um sich dann vor der endgültigen Aushärtung doch von seiner Schöpfung wieder zu trennen.

Metamorphose


Bild "Wismar3_01.jpg"In der Parkanlage
Lindengarten treffen
wir auf die Gestalt
eines jungen Mannes.
Die Bronzeplastik
trägt den Titel
"Metamorphose"
und wurde von Horst
Brühmann
(1942-2014)
geschaffen.
Metamorphose (griech.)
bedeutet Umwandlung,
Verwandlung, auch Anpassung.

Der junge Mann wird wohl gerade seinen
aktiven Lebenskreis beginnen und dabei
noch keinen Gedanken an die vor ihm
stehenden Wandlungsprozesse verschwenden.
Horst Brühmann hat sich dagegen stets intensiv
mit Werden und Vergehen auseinandergesetzt,
sein Brunnen -->"Lebenskreis" auf dem
Domplatz zu Halle zeugt davon.



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Der boshafte Riese auf der Insel Poel

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Einstmals lebte auf der Insel Poel ein besonders boshafter Riese. Als er eines Tages bemerkte, wie sich auf der anderen Seite des Wassers ein neuer Kirchturm erhob, wurde er so böse, dass er ihn gleich zertrümmern wollte. Die Riesen sahen es nämlich nicht gern, wenn etwas größer war als sie. Der Riese suchte sich einen stattlichen Findling, nahm einen langen Anlauf von Timmendorf zum Strand hinunter und schleuderte den Stein in hohem Bogen über die Bucht. Der Riesenstein flog aber nicht weit genug und klatschte am Redewischer Ufer ins Wasser, wo er noch heute liegt.
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An jener Stelle aber, wo der Riese am Ufer nochmals kräftig aufgetreten ist und die sich sogleich mit Wasser füllte, liegt heute der Timmendorfer Hafen.
Quelle: Tafeltext (kursiv), Poeler Sagenroute


In Kühlungsborn

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Das Seebad Kühlungsborn ist der größte Bade- und Erholungsort Mecklenburgs. Die zwei Ortsteile (Kühlungsborn West und Kühlungsborn Ost) werden durch eine wunderschöne und sehr lange Strandpromenade verbunden. Auf dem Vorplatz der Seebrücke befindet sich die Bronzeplastik "Vater und Sohn" des Bildhauers Reinhard Schmidt (1917-1980), die bereits 1969 hier aufgestellt wurde.


Vater und Sohn
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Auf der Freifläche vor einer Hotelanlage in Kühlungsborn steht (leider wenig beachtet) die Figurengruppe "Junge Familie*)". Die Gruppe ist leider beschädigt, offenbar kümmert sich niemand mehr um das junge Glück?
*) Der Titel ist von mir frei erfunden, hb

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In Kühlungsborn möchte man gern verweilen, doch wir wandern weiter und weiter und weiter und kommen schließlich nach Warnemünde. Aber hier verweilen wir jetzt doch! -->Warnemünde

Graal-Müritz, Wustrow, Ahrenshoop und Prerow

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Auf unserer Wanderung lassen sich überall mehr oder weniger gelungene Kunstwerke entdecken - man muss nur die Augen offen halten! Häufige Themen sind maritimer Art - da tummeln sich Nixen, Fische oder mythische Figuren. Manches mutet allerdings seltsam an, so wie zum Beispiel die steinerne Schönheit vor dem Haus des Gastes in Graal-Müritz:
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In Graal-Müritz

"Die Erde" in Wustrow

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Auf dem Weg zur Seebrücke in Wustrow (Darß) kommt man an der Bronzeplastik "Erde" von Ingeborg Hunzinger (1915-2009) vorbei. Die Bildhauerin hatte sich schon in den 1970er Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Die lebensgroße Plastik "Die Erde" entstand 1974, sie wurde kurze Zeit später in Berlin ausgestellt. Die schweren runden weiblichen Formen lassen Gedanken an die kraftspendende griechische Mutter- und Erdgottheit Gaia aufkommen.
Die Bronzeplastik hier in Wustrow ist ein Nachguss aus dem Jahr 1999.

Die Erde

von
Ingeborg Hunzinger





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Und noch eine zweite Gottheit begegnet uns in Wustrow: Am Platz vor der Seebrücke treffen wir auf "Swantewit 2000". Auf der Tafel lesen wir: Die Sandsteinskulptur wurde von Christine Dewerny geschaffen. "Swantewit war der Hauptgott der Slawen im Ostseeraum. Das Swantewit-Heiligtum mit einer vierköpfigen, überlebensgroßen Statue befand sich bis zur ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts auf Arkona. 'Swante wostrowe' - das Heiligtum gab auch diesem Ort (Wustrow) später seinen Namen."

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Swantewit - er schaut in alle vier Richtungen

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Ahrenshoop ist dagegen bekannt für seine Künstlerkolonien/-häuser. Hier kann man den Künstlern bei ihrer Arbeit zusehen oder die in den Galerien ausgestellten Werke bewundern.
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In Prerow treffen wir mit der Figurengruppe "Abschied" aus dem Jahr 2003 auf einen alten Bekannten: Jo Jastram (1928-20011). Denn ein Leben ohne Arbeit, war für den Bildhauer Jo Jastram undenkbar. "Ich habe immer sehr viel Freude daran gehabt, und Interesse dafür gehabt, wie sich menschliches Sein im Gesicht äußert. Und ich habe immer versucht diese Eigentümlichkeit und Unvergleichlichkeit des menschlichen Gesichtes zu fassen."
(Quelle: Jo Jastram im NDR Nordmagazin vom 21.08.2008, Sendung über den Künstler zum 80. Geburtstag)

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"Abschied" in Prerow


Auf der Insel Rügen

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Deutschlands größte Insel ist natürlich ein Sehnsuchtsort für jeden Ostsee-Urlaub... Der viele Sand inspiriert hier Künstler zu tollen Sandskulpturen, die aber die Zeiten keine Saison lang überdauern. Überdauert haben dagegen eine Reihe von Sand(stein)-Skulpturen (Liegende, Sitzende, u. a.) zum Beispiel in Binz, die 1985 den Auftakt zu einem Skulpturenpark am Strand bzw. an der Promenade bilden sollten.

Sandsteinskulpturen in Binz
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Anderes kam auf Rügen später hinzu, doch das Denkmal für den Fürsten Wilhelm Malte I. im Schlosspark Putbus ist schon 1859 errichtet worden. Die Statue des Fürsten schuf der bekannte Bildhauer Friedrich Drake (1805-1882) von dem u. a. auch die bekrönende Viktoria der Berliner Siegessäule stammt.

Aber die Küste ist noch lang und bis Usedom ist es noch weit...


Wilhelm Malte und Hemdausziehende, Rügen
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Auf der Insel Usedom

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Es scheint angeraten, Abschied zu nehmen und die Wanderung auf der Insel Usedom jetzt doch vorfristig zu beenden, denn es gibt auf der Welt so viel zu sehen und die Zeit läuft uns davon... Manche Figuren an der Küste rühren das Gemüt und stimmen melancholisch, andere verführen (Männer?) an der Ostsee  zum Träumen... Seit 2000 träumt in Karlshagen eine bronzene Strandschönheit Sommers wie Winters unter ihrem Sonnenschirm vor sich hin. Erst 2009 bekam sie den Namen "Strandjungfrau" - hm, wovon mag diese Frau wohl träumen?

"Strandjungfrau"
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zum Schlosspark nach Wolfsburg