Denkmäler, Skulpturen, Plastiken in Sachsen:

Ein Denkmal in Marienberg: Herzog Heinrich der Fromme


Bild "Marienberg_Denkmal_01.jpg"
Herzog Heinrich (der Fromme)
Es ist ein wirklich imposantes Denkmal, das hier auf dem weitläufigen Marktplatz der Erzgebirgsstadt Marienberg steht. Der Dresdner Bildhauer Friedrich Offermann (1859-1913) gestaltete die Figur des Stadtgründers von Marienberg als schwer gerüsteten Herzog von Sachsen und Markgrafen von Meißen. Den Helm hat der Herzog abgesetzt, er ruht auf der Bibel zu seinen Füßen, doch das gewaltige Schwert (ein Bidenhänder) packt er fest mit starken Händen. Mit entschlossenem Blick stellt sich der Herzog den Problemen seiner Zeit.  
Den Beinamen "der Fromme" erhielt Herzog Heinrich aufgund seiner Pilgerreisen nach Jerusalem und Santiago de Compostela. 1537 bzw. 1539 führte er in seinen Ländereien (Sachsen war damals in zwei Linien geteilt) die Reformation ein, was den Beinamen auch aus protestantischer Sicht rechtfertigte. Lucas Cranach hat ihn mehrfach porträtiert, ein leider 1945 zerstörtes Bild (eine kleine Kopie ist davon ist in Leipzig erhalten) befand sich im Dresdner Rathaus. Es diente offenbar Friedrich Offermann als Vorbild.

Bild "Marienberg_Denkmal_02.jpg"Bild "Marienberg_Denkmal_03.jpg"
Denkmal für Herzog Heinrich (den Frommen) in Marienberg, Sachsen

Bild "Marienberg_Denkmal_04.jpg"
Jean Lous Sponsel*) beschreibt das Bild wie folgt:
"Der Fürst trägt einen stählernen Panzerkragen mit vergoldetem zackigen Rande, reich ausgebildete blanke Armkacheln und stark gotisierende Stahlhandschuhe mit vergoldeten Rändern, ledernen Oberbeindecken an Stelle der Dichlinge, Hose, Strumpf und Schuh am rechten Bein rot und schwarz gestreift, am linken Bein schwarz. In den Händen hält er einen sehr grossen Bidenhänder, außerdem trägt er an der linken Seite ein Reiterschwert und an der rechten an goldener Kette einen vergoldeten in Renaissanceform verzierten Dolch. (...) Das graue Haupthaar ist kurz gehalten und an den Seiten der Stirn ausgefallen. Schmale, hochgewölbte Stirn, kleine scharfblickende graue Augen hinter faltigen Lidern unter geraden Brauen, lange, etwas gewölbt vorspringende Nase mit schmalem Rücken, grauer, eckig verschnittener halblanger Vollbart, etwas vorstehendes Kinn." *)
Quelle: http://lucascranach.org

Bild "Marienberg_Denkmal_05.jpg"Bild "Marienberg_Denkmal_06.jpg"Bild "Marienberg_Denkmal_07.jpg"
Details am Denkmal für Herzog Heinrich (den Frommen) in Marienberg

*) Fürsten-Bildnisse aus dem Hause Wettin, hg. vom Königlich-Sächsischen Altertumsverein, bearb. von Jean Louis Sponsel, Dresden 1906, S. 28, Nr. 58, Taf. 24. (gefunden bei: http://lucascranach.org)


Bild "Marienberg_Stadt_01.jpg"
Stadtmodell
Bild "Marienberg_Stadt_02.jpg"
Rathaus
Die Silberfunde im Jahr 1519 gaben den Anlass zur Gründung einer neuen Stadt. Herzog Heinrich ließ deshalb 1521 durch Ulrich Rülein von Calw den Plan für die Anlage einer Idealstadt nach den Vorstellungen der italienischen Renaissance ausarbeiten. Die neue Stadt mit großem Markt und rechteckigem Straßenraster bekam den Namen Marienberg.
Dass in dem 500jährigen Marienberg nicht nur die Bergtraditionen aufrechterhalten werden sondern offenbar auch kreative (Schrott-) Kunst gestaltet werden kann, zeigen die phantasievollen Skulpturen vor dem Gymnasium...

Bild "Marienberg_Stadt_03.jpg"Bild "Marienberg_Metall_01.jpg"Bild "Marienberg_Metall_02.jpg"Bild "Marienberg_Metall_03.jpg"
Kreativskulpturen und Gymnasium Marienberg

Bild "2_back.png" Bild "2_up.png" Bild "2_next.png"

Brückendenkmal, Reliefs und Figuren in Zschopau


Bild "Zschopau1_01.jpg"Bild "Zschopau1_02.jpg"
Wer sich von Süden auf dem "Böhmischen Steig", der alten Handelsstraße zwischen Prag und Leipzig dem Ort Zschopau näherte, der passierte im Mittelalter die Furt über den gleichnamigen Fluss. Aus der die Furt schützenden Wehranlage wurde später das Schloss Wildeck, auch früh schon überspannte eine Brücke den Fluss.
Bild "Zschopau1_03.jpg"
Seit gut 200 Jahren ist es eine Steinbogenbrücke. Diese ersetzt die vorhergehenden Holzkonstruktionen, die oft durch Hochwasser und Eisfahrten beschädigt wurden.

Das Brückendenkmal ist eine Bronzetafel, die einen Fuhrmann mit seinem Pferdewagen zeigt. Die Fuhrleute "waren unendlich froh, die dichten und gefährlichen Wälder hinter sich gelassen und endlich die sichere Stadt erreicht zu haben.

Bild "Zschopau1_04.jpg"Bild "Zschopau1_05.jpg"
Die berühmte Inschrift "Zschap mei Geeß" (Zschopau mein Jesus) bringt diesen Dank an Gott zum Ausdruck. Errichtet wurde das Brückendenkmal 1932 von Karl Beyer aus Zwickau im Auftrag des Erzgebirgsvereins Zschopau." (Text: Tafel auf der Brücke)

Bild "Zschopau1_06.jpg"
Auf dem Weg zum Schloss Wildeck kommt an an einer verwitterten Gedenktafel für Georg Jacob Bodemer  vorbei. Wer war Bodemer? Man kann es auf der Tafel noch so lesen: "Dem eifrigen Förderer der Volksbildung - die dankbare Stadt Zschopau". Bodemer lebte von 1807-1888, er war Unternehmer, Förderer der Volksbildung und er gab letztlich sein Vermögen für wohltätige Zwecke (Stadtbibliothek) aus. In Zschopau erinnert auch noch ein Wanderpfad (die Bodemerkanzel) an ihn.

Bild "Zschopau2_01.jpg"
"Sitzender"
Bild "Zschopau2_02.jpg"
Doch wir wandern jetzt erst einmal um das Schloss Wildeck herum: Im Außenbereich ziehen rundliche Formen von Weiblichkeit unsere Blicke auf sich. Wir treffen eine "Sitzende", eine "Stehende" und eine "Liegende", auch ein sitzendes männliches Wesen ist darunter. Geschaffen hat die Damen und Herren aus Muschelkalk, Travertin oder Sandstein der Bildhauer Fritz Böhme (1948-2013).
Bild "Zschopau3_04.jpg"Bild "Zschopau4_05.jpg"Bild "Zschopau5_05.jpg"
Bild "Zschopau3_01.jpg"Bild "Zschopau3_02.jpg"Bild "Zschopau3_03.jpg"
Bild "Zschopau4_01.jpg"Bild "Zschopau4_02.jpg"Bild "Zschopau4_03.jpg"Bild "Zschopau4_04.jpg"
Bild "Zschopau5_01.jpg"Bild "Zschopau5_02.jpg"Bild "Zschopau5_03.jpg"Bild "Zschopau5_04.jpg"

Bild "2_back.png" Bild "2_up.png" Bild "2_next.png"

Wir wandern jetzt wieder nach Norden:

Bild "2_next.png"
nach Neubrandenburg