Götter und Heroen im Barockgarten Großsedlitz

Jupiter (Zeus) und Juno (Hera) - das Herrscherpaar

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Hera
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Zeus
Hoch oben im Olymp herrscht Göttervater Zeus mit Blitz und Donner über die Welt. Der Adler bei ihm ist Attribut der Herrschaft. Zeus werden eine Vielzahl von Liebschaften nachgesagt, sowohl mit unsterblichen Göttinnen als auch sterblichen Schönen. Kaum zu glauben, wenn man ihn hier im Barockgarten Großsedlitz so stehen sieht ...
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Hera
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Hera
Seine oftmals eifersüchtige Gattin Hera hatte sicher Grund für ihr Misstrauen. Hier ist sie jugendlich-königlich dargestellt, sie trägt würdevoll ihre Krone, hält ein Szepter in der einen Hand und rafft ihr kostbares Kleid mit der anderen. Der Pfau bei ihr ist sowohl ein Symbol der Schönheit (Hera hatte ihren Anteil daran, als der stolze Pfau sein wundervolles mit Augen besetztes Gefieder bekam), er steht aber auch für die Eitelkeiten dieser Welt.

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Rhea (Kybele) und Hera - Mutter und Tochter

Die Verwandschaftsverhältnisse der griechischen Götter sind komplex: So ist Rhea die Tochter der Urgötter Gaia (Erde) und Uranos (Himmel), sie ist  Gattin und Schwester des Kronos und daher Mutter von Zeus und Hera.
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Gaia, Rhea und Hera sind möglicherweise Verkörperungen eines uralten matriarchalischen Prinzips: Rhea als "Große Mutter" ist jedenfalls mitverantwortlich für die Erde und ihre Schätze, für die Jahreszeiten, für die Menschen, Tiere und Pflanzen. Mit dem Schlüssel in der rechten Hand öffnet sie die Fruchtbarkeit der Natur im Frühjahr und verschließt diese wieder im Herbst. Im linken Arm präsentiert sie stolz die Schätze, welche die Erde dank ihres Wirkens hervorbringt. Rhea ist auch die Beschützerin der Städte, worauf die Mauerkrone hinweist. Löwe und Szepter sind weitere Attribute ihrer Macht.
Ihre Tochter Hera tritt ebenfalls majestätisch auf, elegant führt sie mit ihrem Szepter den Pfau. Dabei trägt sie ein unglaublich raffiniert geschlitztes Kleid, wo sie doch sonst als Hüterin der Ehe eher züchtig bekleidet dargestellt wird. Der Pfau ist ihr Attribut, hatte sie doch einst die hundert Augen des Riesen Argus (die nie alle gleichzeitig schliefen) auf das Pfauenrad gesetzt, nachdem es Hermes doch gelungen war, den armen Argus einzuschläfern und im Schlafe zu erschlagen.

Rhea (Kybele) und Hera
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Vier Göttinnen

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Venus (Aphrodite)
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Venus (Aphrodite)
Venus (Aphrodite). Sie ist die schaumgeborene Göttin der Liebe und der Schönheit, die der Sage nach dem Meer entstiegen sein soll und ihre Macht sowohl über Sterbliche und Unsterbliche ausübt. (Botticelli zeigt ihr Erscheinen in einem der berühmtesten Bilder der Kunstgeschichte: Die Geburt der Venus.) Oft wird sie deshalb in einer Pose wie vom Bade kommend dargestellt. Den Zipfel des Badetuches mit der rechten Hand und das nasse Haar mit der linken hoch haltend, assistiert ihr Amor in Großsedlitz beim Abtrocknen und Verhüllen.
Hygia (Hygieia). Sie ist die Göttin eines der heute höchsten Güter der Menschen - der Gesundheit. Ihr Vater Äskulap (Asklepios) trägt als Attribut die sich um den Stab windende Schlange, ein Symbol, das bis heute bei Ärzten oder Apothekern anzutreffen ist. Auch Hygieia wird oft mit Schlange dargestellt; von ihr leitet sich das Wort Hygiene ab.
Viktoria (Nike). Sie ist die Siegesgöttin, meistens geflügelt und häufig auf Denkmälern anzutreffen. Im Barockgarten Großsedlitz sieht man sie mal ohne Flügel, dafür aber mit schickem Helm, in der einen Hand die Siegesfahne, in der anderen den Lorbeerkranz haltend.
Diana (Artemis). Die jungfräuliche Göttin der Jagd ist gleichzeitig auch Mondgöttin und eine große Beschützerin der Frauen und Kinder. Sie ist die Zwillingsschwester von Apollo und gehört zu den 12 olympischen Göttern, ihr Tempel in Ephesos zählte einst zu den sieben Weltwundern der Antike. In Großsedlitz ist sie allerdings reichlich barock-frivol gezeichnet mit ihrem aufreizendem Kleidchen, Mondsicheldiadem und keck unter den Arm geklemmtem Jagdhorn ...

Venus, Hygia, Viktoria und Diana
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Merkur (Hermes) und Herkules (Herakles)

Merkur (Hermes) ist ein vielseitiger und umtriebiger Gott: Handel und Verkehr, Kaufleute und Reisende, aber auch Diebe und Hirten nimmt er in Schutz. Als Götterbote ist er ständig unterwegs. Doch er begleitet - und das ist weniger bekannt - auch die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt. In dieser zweiten Eigenschaft wird er eher nachdenklich dargestellt.
Herkules (Herakles) ist der Kraft- und Tatmensch, der sich unsterblichen Ruhm erwarb u. a. durch die zwölf ihm auferlegten Arbeiten. In der Barockzeit war seine Darstellung  sehr beliebt, schmeichelte es doch den absolutistischen Herschern, mit ihm verglichen zu werden. August der Starke hatte da eine besonders innige Beziehung und so stehen Herkulesstatuen in Dresden und Umgebung an mehreren Orten.
Eine der berühmtesten Skulpturen der Antike ist der "Herkules Farnese", so benannt nach dem Palazzo Farnese in Rom, wo im 16. Jh. zwei antike Kopien aufgestellt waren. Das griechische Original soll von Lysippos stammen, es ist nicht erhalten. Diese Art der Darstellung des Herkules ist weitverbreitet, eine besonders monumentale Variante krönt den Karlsberg in Kassel.
Die etwas kleinere aber trotzdem eindrucksvolle Variante kann man hier in Großsedlitz bewundern: Herkules ruht sich nach getaner Arbeit auf einen Baumstamm und auf seine Keule gestützt aus, das Fell des nemäischen Löwen liegt über dem Baumstamm. Der Held scheint der Heldentaten müde, schwer stützt er sich mit dem linken Arm auf den Stamm, sinnend blickt er mit gesenktem Kopf nach unten. Einen der goldenen Äpfel der Hesperiden (das war die vorletzte Aufgabe) hält er verborgen in der rechten Hand.

Götterbote Hermes und Herkules
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