Extras: Kunstwerke, Figuren und Reliefs in aller Welt: Glasmalerei

Die Katholische Universitätskirche St. Petri in Magdeburg


Bild "MD_Petrikirche1_01.jpg"
Petrikirche Magdeburg
Der mächtige Westquerturm verrät es: Die Anfänge der Petrikirche stammen aus romanischer Zeit. Die Kirche entstand um 1150 als Pfarrkirche des Fischerdorfes Frose, das unmittelbar vor der alten Stadtmauer lag und erst bei der Stadterweiterung im 13. Jahrhundert mit in den neuen Mauerring einbezogen wurde. Aus der Ursprungszeit blieb der romanische Westquerturm erhalten, das Langhaus hingegen wurde um 1380 neu errichtet. Die Kirche St. Sebastian ist heute eine Station auf der "Straße der Romanik", mehrere Informationstafeln neben der Kirche geben Auskunft zu ihrer Geschichte:

Aus den Informationstafeln zu St. Petri
Mitte des 12. Jh.
Bau einer romanischen Dorfkirche für den Fischer- und Schifferort
Frose vor den Stadtmauern Magdeburgs, die dem Schutzpatron der
Fischer, Petrus geweiht wird. Die einfache Saalkirche war aus
Bruchsteinquadern aufgeführt und schloss im Westen mit einem wehr-
haften Breitturm ab, der der Breite des Schiffes entsprach. Der
am oberen Teil des Turmes sichtbare Bauschmuck zeigt mit den Eck-
lisenen, den Rundbogenfriesen und den doppelarkadigen Schall-
öffnungen die typische Formensprache des 12. Jh. Der Turm hat
keinen Westzugang, dafür öffnet er sich im Erdgeschoss mit zwei
großen Bögen zum Kirchenraum.
1285
Die Petrikirche, erstmals 1285 urkundlich erwähnt, wird seit der
ersten Stadterweiterung im 13. Jahrhundert mit in den Mauerring
der Stadt Magdeburg einbezogen.
1380
Es beginnt der Neubau des Langhauses als dreischifige, fünfjochige
Halle mit langem einschiffigen Chor und großen Maßwerkfenstern.
Alle Schiffe erhalten Kreuzgratgewölbe. Der Dachstuhl besteht aus
quer gestellten Giebeln, typisch für Magdeburger Kirchenbauten
dieser Zeit. Der Breitturm des 12. Jh. bleibt erhalten und rückt
mit der südlichen Erweiterung desLanghauses an die Nordseite der
Westwand.
um 1480
Die Bauarbeiten zur Errichtung einer Vorhalle mit Backsteingiebel
auf der Südseite des Schiffes (heutige Marienkapelle) werden ab-
geschlossen.
1631
Schwere Zerstörung der Kirche während des 30jährigen Krieges.
Die Pfarrkirche brennt völlig aus. Bis 1689 wird die Kirche
wieder vollständig aufgebaut. Das ursprüngliche Dach wird 1712
zum Mansarddach umgebaut.
1945
Erneute Zerstörung der Kirche während des Zweiten Weltkrieges.
Der Turm bleibt weitestgehend erhalten.
1962-1972
Wiederaufbau der Kirche. Die zerstörten Gewölbe in den Schiffen
werden durch eine flache Holzdecke ersetzt.
1997
Übernahme der Betreuung durch den Orden der Prämonstratenser.
1999
Am 28. August wird St. Petri katholische Universitätskirche.

Von der ursprünglichen Ausstattung der Kirche ist nichts mehr er-
halten.
Heute ist der Innenraum der katholischen Pfarr- und Universitäts-
kirche geprägt von der modernen Ausstattung des Bildhauers
Heinrich Apel und den Fenstern nach Entwürfen von Charles
Crodel.

 Bild "MD_StPetri_Tafel_01.jpg"


Bild "MD_Petrikirche1_02.jpg"
Der asymmetrisch stehende alte romanische Turm bildet mit der dreischiffigen gotischen Halle eine interessante und eigenwillige Baugruppe. Einen besonders reizvollen Blick auf das (ansonsten verlorengegangene) mittelalterliche Magdeburg bietet die Ansicht von der Fußgängerbrücke zum Petriförder auf die Magdalenenkapelle (vorn links), die Petrikirche (mitte) und die Wallonerkirche (hinten rechts).

Bild "MD_Petrikirche1_03.jpg"Bild "MD_Petrikirche1_04.jpg"
Hans-Joachim Mrusek schreibt zur Petrikirche: "Der für Magdeburger Verhältnisse reich und edel geschmückte Chor mit seinem Fünfachtelschluss gehört zur Gruppe verwandter Bauten wie St. Moritz in Halle, St. Marien in Bernburg und St. Nicolai in Zerbst, die von der reichen böhmischen Kunst der Parler in Prag abhängig sind. Das schöne Mittelfenster hat einen freischwebenden Zackenbogen, der das heruntergezogene Lilienmaßwerk verschleiert. Auch die Strebepfeiler sind zierlich mit krabbengeschmückten Giebelchen und herauswachsenden Fialen dekoriert. Fischblasenmaßwerk wiederholt sich in den Langhausfenstern." (*)
Bild "MD_Petrikirche2_01.jpg"Gehen wir hinein!
Im Innern überrascht die Helligkeit des in grau gehaltenen Kirchenraumes. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde versucht, unter Verzicht auf Einwölbung, die Raumwirkung einer schlichten gotischen Hallenkirche zu erreichen. Mit ihrer modernen Ausstattung - die bildhauerische Arbeiten stammen von Heinrich Apel, die  Fenster von Charles Crodel - ist dies hervorragend gelungen. Schauen wir uns die Fenster im Detail an! Wir beginnen im Chorbereich:

Die Apsisfenster im Chorbereich

Bild "MD_Petrikirche2_02.jpg"
Charles Crodel (1894-1973) hat unzählige Kirchenfenster in wohl ca. 50 Kirchen entworfen. Die Fenster der St. Petrikirche entstanden etwa von 1970 bis 1972, sie gehören zum Spätwerk dieses unermüdlichen Künstlers. Magdeburg kann sich glücklich schätzen, mit dem Fensterzyklus der Petrikirche solch ein herausragendes künstlerisches Werk zu besitzen.
Das Scheitelfenster (I)  im Chor enthält - passend zum Kirchenpatronat - Szenen aus dem Leben und aus den Erzählungen vom heiligen Petrus. Es wird rechts (Chorfenster sII) begleitet von vier alttestamentarischen Propheten und links (Chorfenster nII) von den Symbolen der vier Evangelisten. Diese Aufteilung setzt sich an den Wänden im Süden und Norden fort, den Szenen aus dem Alten Testament auf der Südseite stehen Szenen aus dem Neuen Testament auf der Nordseite gegenüber.

Das Petrusfenster (Chor I)

Bild "MD_Petrikirche_Chor_I_01.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Chor_I_02.jpg"
Unten links sehen wir Petrus beim Fischen, offenbar gibt es viele Fische im See (Petrus wird ja später auch der "Menschenfischer" genannt). Doch rechts reckt Petrus in Todesangst beide Arme empor, denn als er Christus entgegengehen wollte, versank er im Wasser. Christus (erkennbar am Heiligenschein) rettete ihn natürlich.
Im großen roten Feld darüber wird eine gewalttätige Szene dargestellt. Sie soll sich bei der Gefangennahme Christi ereignet haben. Der Legende nach zog Petrus (als einziger) sein Schwert, um Christus zu verteidigen und schlug dabei einem Soldaten ein Ohr ab. Hier sieht es jedoch so aus, als ob Petrus dem armen Kerl das Ohr mit einem großen Messer abschneidet... Ob es wohl wieder nachgewachsen ist?
Es geht aber auch ganz anders: Wir sehen auf den nächsten Fensterscheiben, wie Petrus sich predigend den Menschen zuwendet und als guter Hirte die Lämmer und Schafe weidet.
Bild "MD_Petrikirche_Chor_I_03.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Chor_I_04.jpg"
Nicht recht deuten lässt sich (genauer: kann ich) die zweite Szene im roten Feld. Wir sehen links einen Waschtrog mit Holzlöffeln und eine Tempel- und Hausarchitektur. In der Mitte steigt jemand auf einen Stuhl, offenbar vor einem Kirchenfenster. Belehrend hebt er (oder sie?) den Zeigefinger der rechten Hand. Ein Vogel, möglicherweise ein Hahn, fliegt davon, darüber schwebt ein gefaltetes Tuch? Und rechts wendet sich Petrus mit geschlossenen Augen ab... Sollte das die Stuhlbesteigung Petri sein, bei der Petrus als erster Bischof gilt? Doch diese bartlose, jünglingshafte Gestalt auf dem Stuhl passt so gar nicht dazu. Aber wer könnte das sein?
Die folgenden Szenen sind zum Glück wieder eindeutig: Wir sehen einen herabschwebenden Engel, der Petrus aus dem Kerker befreit (die Ketten fallen einfach von ihm ab). Die Wächter bemerken von all dem nichts, so dass Petrus einfach davongehen kann. Doch in Rom erleidet Petrus sein Martyrium, er wird mit dem Kopf nach unten gekreuzigt. Über seinem Grab erhebt sich heute der Petersdom. Petrus' Symbol ist der/sind die Schlüssel, hier im Fenster schlussendlich ganz oben dargestellt.

Chorfenster Nord-II und Süd-II


Bild "MD_Petrikirche_Chor_nII_01.jpg"
Bild "MD_Petrikirche_Chor_nII_02.jpg"
Bild "MD_Petrikirche_Chor_nII_03.jpg"


  <-- die Evangelisten Marcus
und Lucas
               zwei Propheten -->






  <-- Musik zum Lobe Gottes
               Stammvater Abraham -->






  <-- die Evangelisten Matthäus  
  und Johannes
               zwei Propheten -->





Bild "MD_Petrikirche_Chor_sII_01.jpg"
Bild "MD_Petrikirche_Chor_sII_02.jpg"
Bild "MD_Petrikirche_Chor_sII_03.jpg"

Die Fenster sind aufeinander bezogen: Den vier Propheten des Alten Testaments entsprechen die vier Evangelisten im Neuen Testament. Interessant sind auch die vielen kleinen Details - kleine Wesen mit Fackeln, winzige Engel mit Musikinstrumenten, ein Musiker mit indianischem Federschmuck, Abraham zwischen Himmel und Erde, kleine Schafe, ein Regenwurm...

Wir setzen unsere Besichtigung fort, starten aber noch einmal neu im westlichen Eingangsbereich:

Die Fenster an der Nord- (links) und an der Südseite (rechts)

Bild "MD_Petrikirche_Nord_01.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Sued_01.jpg"
Die Fenster an den beiden Seiten des Langhauses sind ebenfalls aufeinander bezogen. Den alttestamentarischen Themen der Südseite sind auf der Nordseite die entsprechenden Themen des Neuen Testaments zugeordnet. Dabei handelt es sich um eine sogenannte "Präfiguration", d. h. die im Alten Testament beschriebenen Ereignisse und Prophezeiungen finden ihre Bestätigung und Fortsetzung im Neuen Testament.
Bild "MD_Petrikirche_Sued_02.jpg"
Schauen wir, wie der Künstler Charles Crodel die Aufgabe gelöst hat. Es beginnt auf der Südseite (rechts) mit der Schöpfung und der Darstellung von Licht und Finsternis, hier sind es "heller Tag" und "dunkle Nacht". Auf der Nordseite (links) verkündet der Erzengel Gabriel Maria die Geburt ihres Kindes. Der heilige Geist ist natürlich als Taube  dabei, Engel schweben herum und Maria hat herrlich dicke lange Zöpfe...
Bild "MD_Petrikirche_Nord_02.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Sued_03.jpg"
Was folgt? Auf der alttestamentarischen Südfensterseite (rechts) sehen wir die Erschaffung Evas aus einer Rippe Adams, sie reckt sich geradezu triumphal in die Höhe, ein paar Häschen gucken zu. Interessanterweise ist die Schlange auch schon da... Links, auf der Nordseite, sehen wir Maria, die "neue Eva", auf einer Bank sitzen, ihr Kind im Schoß. Komische kleine Engelchen (?) schwirren um sie herum... Ein Stuhl steht bereit - es ist der leere Thron Davids.
Bild "MD_Petrikirche_Nord_04.jpg"
"Nähtisch der Maria" ...
Bild "MD_Petrikirche_Sued_05.jpg"
... und "Schminktisch der Eva"
Und was sehen wir noch bei Eva im Fenster an der Südseite? Es ist ihr "Schminktisch"! Mit Spiegel, Kamm und Puderdose. Ganz anders dagegen nun wieder das Fenster der Nordseite: Hier liegen Schere, Nadel und Faden auf dem kleinen Tisch. Im unteren Bereich räkelt sich ein Kätzchen, bei ihr steht das Datum 1972 und daneben der Schriftzug "Nähtisch der Maria" mit einer ganz kleinen Leiter...
Wie geht die Geschichte auf den beiden Seiten weiter? Im Alten Testament wird von Mose erzählt, vom brennenden Dornbusch und von den zehn Geboten auf den Gesetzestafeln, die er bekommt. Hier in der Petrikirche sieht man, wie sich Mose diesen Schuh anzieht. Man sieht aber auch wie Moses Stab plötzlich zur Schlange wird, wie sich das Wasser des Nils in Blut verwandelt und ahnt, dass die Ägypter ganz furchtbar gestraft wurden.

Moses und mehr ...
Bild "MD_Petrikirche_Sued_06.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Sued_07.jpg"

Auf der anderen Seite, im Neuen Testament, wird erzählt, dass drei Könige aus dem Morgenland zu Maria und Jesus kamen, um das Kind reich zu beschenken. Sie brachten Weihrauch, Gold und Myrrhe. Ob sich der kleine Jesus darüber gefreut hat?

... und Geschenke für Jesus
Bild "MD_Petrikirche_Nord_06.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Nord_05.jpg"

Die Bilderzählung an den Seiten läuft nicht chronologisch von West nach Ost. Die zeitliche Reihenfolge ist nicht von Bedeutung. Wir sehen im nächsten Fenster der Südseite dafür sehr viel Wasser, einen ungeduldigen Noah mit ungeduldigen Tieren und endlich die Taube mit dem erlösenden Zweig im Schnabel.

Die Arche Noah
Bild "MD_Petrikirche_Sued_09.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Sued_08.jpg"

Bild "MD_Petrikirche_Nord_07.jpg"
Wasser gibt es auch auf der neutestamentarischen Nordseite: Schließlich handelt es sich um die Kirche eines ehemaligen Fischerdorfes. Da liegen Fische und andere Meerestiere, die Taufe im Jordan und "ins Netz der Taufe gegangene Fische" nun einmal dicht beisammen.

Taufe und Meer
Bild "MD_Petrikirche_Nord_08.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Nord_09.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Nord_10.jpg"

Rechts: Abraham will Isaak opfern
Bild "MD_Petrikirche_Sued_11.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Sued_10.jpg"
Beim Umbau der ursprünglich romanischen Basilika in eine gotische Hallenkirche wurde das Querhaus übernommen. Es bildet jetzt den Abschluss der Seitenschiffe. In den östlichen Wänden der Seitenschiffe befinden sich große vierbahniges Fenster. Charles Crodel stellt im südlichen Fenster in acht Fensterscheiben die Opferung des Isaak durch seinen Vater Abraham dar. Abraham hat das Messer gerade erhoben, als im letzten Augenblick der Engel des Herrn ihn am Durchschneiden der Kehle seines Sohnes hindert.
Bild "MD_Petrikirche_Sued_12.jpg"
Ungerührt frisst ein Ziegenbock die Blätter vom Baum, ohne das Geschehen überhaupt zu bemerken.
Darunter zeigen zwei weitere Felder die Bilder eines antiken Opferaltars (mit dem Kopf des Opfertiers) und daneben das eines "Baum(es) als Zeichen der Nachkommenschaft".

Links: Golgatha und die Leiden der Menschheit
Bild "MD_Petrikirche_Nord_11.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Nord_12.jpg"
Entsprechend ist die Darstellung auf der Nordseite. Mit Golgatha wird die "Schädelstätte" bezeichnet. Charles Crodel hat den Vorhang beiseite gezogen, man sieht Kreuze und Totenschädel. Doch der Künstler erweitert das grausige Bild um die heutige Zeitgeschichte: In den zwei Fensterbildern darunter erkennt man ein Massengrab, Schaufeln, Feuer, ein zerbrochenes Rad.
Bild "MD_Petrikirche_Nord_13.jpg"
Zu Tod und Verwüstung gehören die Schriftzüge "Vernichtung in den KZ-Lagern" und "Vernichtung im Krieg". Das Fenster ist mit dem Datum 29.7.1972 und wiederum mit einer winzigen Leiter signiert.

Die letzten Dinge
Bild "MD_Petrikirche_Sued_16.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Sued_13.jpg"
Wir sind bei der wechselseitigen Betrachtung der Fenster (Süd- und Nordseite - Altes und Neues Testament) wieder im Osten am Chor der Petrikirche angekommen. Schauen wir uns die noch die verbliebenen Fenster im Chor an.

Bild "MD_Petrikirche_Sued_14.jpg"
Auf der Chorsüdseite begegnet uns Jonas: Die Geschichte dazu geht so: Jonas fällt aus seinem Boot und wird von einem Wal verschluckt. Eigentlich ist das eine Erzählung über Sterben und Tod. Doch Jonas hockt in völliger Dunkelheit im Innern des Wales und die Erzählung im Alten Testament lässt ihn wie durch ein Wunder wieder ans Licht kommen. Jonas' "Tod" im Bauch des Wales und sein Zurückkommen wird so zu einer Präfiguration für den Tod Christi und Auferstehung.
Bild "MD_Petrikirche_Sued_15.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Sued_17.jpg"
Die restlichen Einzelscheiben beinhalten ebenfalls Symbole der Endgültigkeit und des Todes -  mit dem Kopf nach unten treibt ein toter Fisch im Wasser, die Würfel sind gefallen. Auch der Fisch ist ein Symbol für Christus und um seinen Rock wurde gewürfelt. Die letzte Einzelscheibe zeigt uns drei Männer, die sich Säcke über den Kopf ziehen. Dem mittleren ist die Krone vom Kopf gefallen, sein Purpurmantel ist ihm entglitten. Hinter ihm sieht man angedeutet den Löwenthron. Der Schriftzug am Fenster sagt uns: "Der König von Ninive tut BUSSE". Das Fenster ist mit Datum 29.3.72 und einer kleiner Leiter signiert.

Bild "MD_Petrikirche_Nord_16.jpg"Bild "MD_Petrikirche_Nord_14.jpg"
Mit dem Gedanken an Buße - oder anders gesagt: mit dem Nachdenken über den eigenen Lebensstil - empfängt uns auf der Nordseite jetzt abschließend eine "Frohe Botschaft": Der Tod und alles Übel wird mit der Auferstehung Christi besiegt werden! Wir sehen das leere Grab, die schlafenden Soldaten und den auferstandenen, wie eine Mumie in sein Grabtuch eingewickelten und emporschwebenden Christus.

Bild "MD_Petrikirche_Nord_15.jpg"
Der stieg übrigens hinab in das Dunkel der Unterwelt, befreite Adam und Eva und alle anderen dort vor sich hindämmernden Seelen. Der bockshörnige Teufel wird endlich angekettet und krummgeschlossen.

Bild "MD_Petrikirche_Nord_17.jpg"
Wir sehen auch einen "aus den Trümmern aufsteigenden Phönix" sowie zwei "Hirsche, das Wasser des Lebens trinkend."


Also, wenn das nicht hoffen lässt...


Bild "2_back.png"  Bild "2_up.png"  Bild "2_next.png"
---------------
Quellen und Literatur zum Weiterlesen:
(*) Hans-Joachim Mrusek, Magdeburg, VEB E.A.Seemann Verlag, Leipzig 1966
Neu erschienen:
Sabine Ullrich, Cornelia Heller, Doreen Pöschl, Malerei mit Licht und Glas, Baugebundene Glaskunst in und aus Magdeburg, Deutscher Kunstverlag, 2024

Bild "2_next.png"
zur katholischen Bischofskirche St. Sebastian in Magdeburg