Extras: Kunstwerke, Figuren und Reliefs in aller Welt: Mosaikkunst

Frühchristliche Mosaiken in Rom

Die Kirche Santi Cosma e Damiano


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Forum Romanum, Rundtempel u.
S. Cosma e Damiano (Bildmitte),
Maxentiusbasilika (rechts)
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Eingang von der Via Fori Imp.
Die den beiden Brüdern Kosmas und Damian gewidmete Kirche befindet sich oberhalb des Romulus-Rundtempels neben der Maxentiusbasilika unmittelbar am Forum Romanum. Der Zugang erfolgt jedoch heute von der anderen Seite über die Via dei Fori Imperiali.
Nachdem das Christentum offiziell Staatsreligion geworden war und ab 392 die Ausübung der heidnischen Kulte verboten wurde, gab es in Rom erhöhten Bedarf an christlichen Kultstätten.
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So wurden ehemalige heidnische Tempel und auch teilweise nicht mehr genutzte oder bereits verfallene profane Gebäude in Kirchen umgewandelt. Santi Cosma e Damiano ist dafür ein frühes Beispiel.
Aus dem Rundtempel des Romulus und der einst für die Stadtverwaltung genutzten Flavischen Aula entstand so eine christliche Kirche, die schließlich 527 von Papst Felix IV. den beiden Heilkundigen, die noch etwa 200 Jahre zuvor unter Diokletian das Martyrium erlitten hatten, geweiht wurde. Die Kirche wurde prächtig ausgestattet, bis heute begeistert die herausragende Qualität der Anfang des 6. Jahrhunderts entstandenen Mosaiken.
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Bei einem Erdbeben im Jahr 1600 stürzte der mittelalterliche Campanile ein, auch Teile der Mosaiken wurden zerstört. Danach erfolgte unter Papst Urban VIII. bis 1638 eine Wiederherstellung und Umgestaltung in barocken Formen, was den ursprünglichen Raumeindruck jedoch insgesamt stark veränderte. Die Mosaiken wurden dabei restauriert/ergänzt, leider aber auch arg beschnitten, vor allem das Triumphbogenmosaik.

Das Apsismosaik

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Das Licht ist an!
Das große Thema der frühen Christen ist die Wiederkehr Christi entsprechend der Offenbarung des Johannes. In der Apsis von Santi Cosma und Damiano wird genau diese Wiederkunft dargestellt: Christus schwebt aus dem Dunkelblau der Unendlichkeit (der Ewigkeit) kommend auf einer Art Wolkentreppe, die nach unten zu breiter und bunter wird, herab. Die rechte Hand hat er hoheitsvoll erhoben, in der linken hält er die Schriftrolle, die das Gesetz/die Offenbarung enthält und die Petrus und Paulus übergeben wird. Die beiden Apostelfürsten geleiten die Märtyrer Cosmas und Damian zu Christus. Cosmas und Daminan halten zum Zeichen ihres Martyriums eine Krone/einen Kranz in ihrer verhüllten Hand. Beide tragen eine rote Tasche, die sie als Ärzte kennzeichnet. Links (vom Betrachter) steht seitlich Papst Felix und präsentiert das Kirchenmodell.

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Blumen und Bienen
Zu seinen Füßen sprießen Blümchen, die von drei Bienen umschwirrt werden. In Rom sind drei Bienen immer ein Hinweis auf das Wappen der Barberini - schließlich wurden unter Papst Urban VIII. die Kirche erneuert und dieser Teil des Mosaiks ergänzt. Auf der gegenüberliegenden Seite steht der hl. Theodor im byzantinischen Gewand und ebenfalls mit Märtyrerkranz.

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Christus Pantokrator

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Phönix
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Christi Wiederkehr
An den beiden äußeren Rändern der Apsiskalotte symbolisieren zwei Palmen das Paradies. Auf dem Zweig der linken Palme sitzt mit strahlendem Haupt ein Phönix: Der immer wiedergeborene und unsterbliche Vogel triumphiert über den Tod und ist ein Symbol der Auferstehung.
Im abschließenden unteren Rand laufen je sechs Lämmer von links und rechts auf das zentrale Gotteslamm (durch das Ziborium verdeckt) zu; die Lämmer symbolisieren die 12 Apostel. Darunter befindet sich eine Inschrift mit Bezug auf Papst Felix. Auf der linken Seite des Lämmerfrieses ist deutlich zu erkennen, wo die Rekonstruktion des Mosaiks in der Barockzeit angesetzt hat.

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Das Mosaik auf dem Apsisbogen

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Das Lamm
Das Mosaik auf dem Apsisbogen nimmt ebenfalls Bezug auf die Offenbarung. Im Zentrum liegt das Gotteslamm auf dem reichverzierten und mit einem Kreuz versehenen Thron, vor ihm die Schriftrolle auf einer kostbaren Tafel. Das Lamm wird umgeben von sieben brennenden Leuchtern. Links und rechts davon befinden sich jeweils zwei Engel, denen die vier geflügelten apokalyptischen Wesen, die symbolisch mit den Evangelisten gleichgesetzt werden, folg(t)en. Von den vier Wesen sind aber heute nur noch der geflügelte Mensch (Matthäus) und der Adler (Johannes) zu sehen. Und die Menge der Ältesten darunter, so wie sie in Santa Prassede vorhanden ist, erahnt man nur noch anhand der emporgereckten Hände.

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