Extra: Kluge und Törichte Jungfrauen im Dom zu Magdeburg - Details

Die zehn Magdeburger Jungfrauen sind ähnlich gekleidet: Sie tragen  Umhänge (sogenannte Tasselmäntel) und gegürtete Gewänder, die mit kostbaren Broschen und Gewandfibeln geschmückt sind. Die Haare der Mädchen sind lang und fein gelockt, schöne Stirnbänder dienen ihnen zur Zierde. Doch wie unterschiedlich sind ihre Emotionen: Auf der einen Seite fünffache Fröhlichkeit in Abstufungen von sanft verhaltenem bis hin zum breiten Lächeln - auf der anderen Seite dagegen die mit Worten nicht zu beschreibende Traurigkeit - von stillem Nachsinnen und jammernder Gebärde bis hin zu hemmungslosem Schluchzen...

Diese außergewöhnliche und in ihrer Eindringlichkeit herausragende Darstellung von menschlichen Gefühlsregungen berührt uns bis heute. Die Magdeburger Jungfrauen gehören damit zu den wichtigsten und bedeutendsten Werken der europäischen Bildhauerkunst des 13. Jahrhunderts.
Schauen Sie sich die Figuren (am besten natürlich im Original) genau an und vertiefen Sie sich ruhig in die Gesichter der Mädchen: Sie werden spüren, dass es sich selbst nach fast 800 Jahren noch immer um wahrhaft zeitlose Meisterwerke handelt...