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Ganz weit draußen: Skulpturen am Stadtrand von Magdeburg
"Reibung" in Rothensee
Der Ort "Rodense", am nördlichen Stadtrand Magdeburgs gelegen, wurde 1176 erstmals in einer Urkunde genannt. Vermutlich bezog sich der Name auf das Wasser eines alten Elbarms. Da die Elbe aber ihren Lauf nach Osten verlagerte, mussten die Bewohner um 1300 umziehen. In dieser Zeit wurde auch die erste Feldsteinkirche gebaut, sie ist 1909/10 durch die heutige neogotische Backsteinkirche ersetzt worden. Die Bewohner hatten in den Jahrhunderten zuvor immer wieder mit Elbhochwasser zu kämpfen, heute schützt ein Deich den Ort. Verwaltungsmäßig gehörte Rothensee mal zu Wolmirstedt mal zu Magdeburg, seit 1908 endgültig zu Magdeburg. Sicherlich gab es da immer wieder auch Reibereien...
Eine "Reibung" ganz anderer Art gestaltete der Bildhauer Wolfgang Roßdeutscher mit seiner gleichnamigen Skulptur im Gewerbegebiet Bülstringer Straße in Rothensee.
Die Sage von Rothensee
Und tatsächlich findet man in Magdeburg auf einer Fußgängerbrücke im Stadtteil Nord einen Lindwurm...
(Das Beweisfoto wird nachgereicht.)
In genau entgegengesetzter Richtung in Beyendorf-Sohlen - also am südlichen Stadtrand - steht mitten auf dem Dorfplatz von Sohlen eine weitere Skulptur von Wolfgang Roßdeutscher, es ist die
Dorfplatz in Sohlen
"Entfaltung" in Sohlen
aus dem Jahr 2005. Der Dorfplatz war einst die Siedestätte der Salzpfänner (der sogenannte "Kotplatz" - benannt nach den "Koten", den Siedehütten), denn hier wurde jahrhundertelang Salz gewonnen. Eine Tafel am Dorfplatz klärt über die Geschichte auf:
Salzgewinnung in Sohlen
Noch weiter südlich auf dem Kreuzberg (und hier ist Magdeburg mit Beyendorf-Sohlen wirklich zu Ende) befindet sich
Das Bördepaar.
Bördepaar
Es ist grandios, wie die beiden nahezu archaischen Skulpturen hier oben thronen und weit in die Landschaft schauen können. Der Vergleich mit Henry Moores Königspaar in den schottischen Highlands drängt sich förmlich auf - nur dass eben hier kein Königspaar sondern vermutlich ein Bauernpaar sitzt. Ein phantastischer Platz für die beiden!
Wer mag, kann es ihnen gleichtun und auf der Bank daneben ebenfalls den weiten Blick genießen.
Wer mag, kann es ihnen gleichtun und auf der Bank daneben ebenfalls den weiten Blick genießen.
Das Bördepaar wurde von Wolfgang Roßdeutscher geschaffen, der auch die Aufstellung im Jahr 2015 an genau diesem Ort veranlasste. Auf dem Feld im Sockel liest man: "Landeshauptstadt | Magdeburg | 1050 Jahre Sohlen | Bördepaar 2015 | W. Rossdeutscher"
Wenn man sich dem Kreuzberg von Norden nähert, erkennt man bereits von Weitem das Paar und die nebenstehende Bank.
Ist man dann oben angelangt, wird man zuerst von der Komposition überwältigt, gerät danach ziemlich schnell ins Träumen... und kommt vielleicht auch ein wenig zum Nachdenken...
Ist man dann oben angelangt, wird man zuerst von der Komposition überwältigt, gerät danach ziemlich schnell ins Träumen... und kommt vielleicht auch ein wenig zum Nachdenken...
Denn was ist eigentlich so Besonderes an der "Magdeburger Börde"? An diesem von der Natur geschenkten Schatz? - Es ist die Fruchtbarkeit des Bodens. Die Magdeburger Börde entstand durch natürliche Umwandlung der bis zu zwei Meter hohen Lößschicht in Schwarzerde. Bei der Klassifizierung der Böden mittels Bodenwertzahl BWZ (0 bis 100) wurde der höchste Wert 100 durch die Qualität des Bodens in der Bördegemeinde Eickendorf definiert. Fruchtbaren Boden kann man nicht künstlich herstellen - verschleudern wir diesen Schatz nicht!
Wird fortgesetzt!
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