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Figuren, Reliefs und Denkmale in Cottbus
Welche Figur fällt einem bei Cottbus sofort ein? Klar, das ist der Cottbuser Postkutscher. Der putzt seinen Cottbuser Postkutschkasten...
Wenn man Glück hat, kann man ihm sogar live begegnen, sonst findet man ihn auf dem Rondell an der Stadtmauer bei der Lindenpforte. Das 2006 eingeweihte kleine Denkmal für den bekanntesten Cottbuser wurde von Christian Uhlig entworfen.
Wenn man Glück hat, kann man ihm sogar live begegnen, sonst findet man ihn auf dem Rondell an der Stadtmauer bei der Lindenpforte. Das 2006 eingeweihte kleine Denkmal für den bekanntesten Cottbuser wurde von Christian Uhlig entworfen.
Auf der Stadtpromenade Cottbus
Beim Spazierengehen entlang der Stadtpromenade treffen wir auf weitere Kunstobjekte - zum Beispiel vor der Stadtmauer auf die drei folgenden Sandsteinskulpturen:
Frieden
Am 15. Februar 1945 wurde Cottbus bombardiert, es gab Tote und Zerstörungen. Der von Deutschland entfesselte Kriegsterror war zu der Zeit längst ins eigene Land zurückgekehrt.
Der ungarische Bildhauer Gyula Meszes-Toth gestaltete die Skulptur "Frieden" ("Friedenstaube") im Cottbuser Stadtzentrum 1981 während des IV. Internationalen Bildhauersymposiums in Hoyerswerda. Das Symposium 1981 stand unter dem Thema "Friedenslied" von Pablo Neruda (in der Nachdichtung von B. Brecht), und so ist denn auch die eingemeißelte Botschaft heute und überall aktuell wie eh und je: Friede in unserem Lande, Friede in unserer Stadt!
Der ungarische Bildhauer Gyula Meszes-Toth gestaltete die Skulptur "Frieden" ("Friedenstaube") im Cottbuser Stadtzentrum 1981 während des IV. Internationalen Bildhauersymposiums in Hoyerswerda. Das Symposium 1981 stand unter dem Thema "Friedenslied" von Pablo Neruda (in der Nachdichtung von B. Brecht), und so ist denn auch die eingemeißelte Botschaft heute und überall aktuell wie eh und je: Friede in unserem Lande, Friede in unserer Stadt!
Friedenslied von Pablo Neruda, Nachdichtung Bert Brecht
Die in Pablo Nerudas Friedenslied angesprochenen Themen sind auch Gegenstand der anderen Skulpturen - so schuf der polnische Bildhauer Edward Korzeniowski in dem genannten Symposium mit seiner
"Mutterschaft" (Mutter mit Kind)
eine besonders innige Darstellung
und Zdenek Jilek aus Plzen nahm mit dem
"Lied des Friedens"
des Flöte spielenden Paares das Thema des Bildhauersymposiums geradezu wörtlich.
Zu den Sandsteinskulpturen gesellen sich noch zwei Bronzeplastiken: die selbstbewusst überlegen-streng schauende
Junge Lehrerin
aus dem Jahr 1972 von Ernst Sauer
und die
Lesende (Liegende mit Buch)
aus dem Jahr 1969 von Johannes Peschel. Die Gute liest aber gar nicht mehr sondern schaut irritiert-nachsinnend aus ihrem Buch auf, denn solch eine neumodisch-vollrunde Wortschöpfung wie "unplattbar" hat sie offenbar noch nicht gesehen...
Mit dem Blechen-Carré ist im Stadtzentrum ein neues großes Einkaufszentrum entstanden, das an der Karl-Liebknecht-Straße das Gebäude der ehemaligen Carl-Blechen-Schule einbezieht. Überraschend finden wir vor dem Gebäude die kleine Plastik
Sonne und Mond oder Tag und Nacht
des Dresdner Bildhauers Vinzenz Wanitschke. Der Bildhauer ist ein Meister der kleinen Form und man muss genau hinschauen, um außer dem Liebespaar im Mond noch die anderen versteckten Figuren zu entdecken. Übrigens: Die Plastik gibt es auch in Dresden...
Den Abstecher bei unserem Rundgang erweitern wir jetzt kurz entschlossen einfach bis zum Rudolf-Breitscheid-Platz, wo wir uns an der ->"Schwebenden" auf dem Enke-Brunnen erfreuen können, bevor wir dann geradewegs durch die Spremberger Straße an der
Skulptur 2000
vorbei bis zum Puschkinpark spazieren. Die Skulptur 2000 am Spremberger Turm schuf Hans Scheuerecker, er verwendete geschwärzten Stahl dafür.
Die Puschkinpromenade
Puschkinpromenade
Die Parkanlage im Norden vor der Stadtmauer hat eine wechselvolle Geschichte: Ursprünglich eine Wallanlage, wurde sie Anfang des 19.Jahrhunderts gärtnerisch gestaltet und danach immer wieder verändert (so wurde z. B. der alte Stadtgraben mit dem Trümmerschutt des 2. Weltkrieges verfüllt), zuletzt in Vorbereitung der Bundesgartenschau 1995. Doch die hier aufgestellten Plastiken und Skulpturen gab es da schon vorher, so stammen die Sandsteinskulpturen vom oben schon erwähnten IV. Internationalen Bildhauersymposium 1981 in Hoyerswerda. Die Ergebnisse des Symposiums zum Thema "Friedenslied" waren sehr vielgestaltig...
Ruhende Athene
Die Skulptur der ruhenden Athene schuf die estnische Künstlerin Mare Mikof (1932-2008). Die griechische Göttin Athene ist nicht nur die Göttin der Weisheit, der Kunst, des Handwerks sondern auch des Kampfes und des Krieges. Sie wird (fast immer) gerüstet, mit Schild und Speer, dargestellt. Hier jedoch hat sie ihren Panzer abgelegt und sitzt entspannt auf dem Stuhl. Möglicherweise ist dies hier die einzige Darstellung der kriegerischen Göttin im friedlichen Hausmantel...
Peter Kern: Zweiteiliger Torso einer Ruhenden
Einfach nur still rumliegen... die Figuren von Peter Kern sind ja meist ziemlich voluminös - die hier zweiteilig Ruhende bringt bestimmt viele Kilogramm auf die Waage - ob sie deshalb so unbeweglich liegt?
Ewigkeit
Nachdenklich schaut das kleine Mädchen auf der Wiese vor der Cottbuser Stadtmauer in die Ferne. Auf den ersten Blick könnte man sie so einfach nur für ein kleines Mädchen mit Puppe halten. Aber worüber denkt das Mädchen nach? Sieht es sich in Gedanken vielleicht schon selbst als Frau mit Kind? Denn der bulgarische Bildhauer Kiril Meskin gab der Skulptur die Bezeichnung "Ewigkeit". Und wie ein Blitz überkommt einem die Ahnung vom Zusammenhang zwischen Frieden ... und ... Frau ... und ... Kind.
Beim Nachsinnen über diese Beziehung wird man beobachtet von der großen
Sinnenden,
des rumänischen Bildhauers Christian Breazu, die in unmittelbarer Nähe steht und ihren Kopf so verdreht, wie es bei starkem Nachsinnen wohl vorkommen kann. Übrigens war es nicht ganz einfach von der "Sinnenden" ein Foto zu erstellen, da eine Gruppe kleiner Mädchen ausgerechnet den Platz davor für ihr Ballspiel auserkoren hatte. Das passte hier richtig gut zum Thema!
Die Symposien in Hoyerswerda waren eng mit dem Bildhauer Jürgen von Woyski (1929-2000) verknüpft, der die Reihe ins Leben rief und die gemeinsame Arbeit organisierte. Von ihm stammt die abstrakte Skulptur
Beschütztes Leben,
die ebenfalls während des IV. Bildhauersymposiums entstand.
(Wie man sieht, ist auch für Kunstwerke im öffentlichen Raum Schutz erforderlich. Schmierereien sind dabei noch das Geringste; in Cottbus wurden einige Werke mutwillig zerstört, andere gestohlen.)
Denkmal für die Opfer von Faschismus
und Militarismus
Schutz des Lebens, Achtung Anderer und Toleranz sind nie nachlassende Aufgaben.
Und so dürfen auch die Opfer von Faschismus und Militarismus, deren Gedenkstätte sich ebenfalls in der Puschkinpromenade befindet, nicht vergessen werden! Das 1979 eingeweihte
Und so dürfen auch die Opfer von Faschismus und Militarismus, deren Gedenkstätte sich ebenfalls in der Puschkinpromenade befindet, nicht vergessen werden! Das 1979 eingeweihte
Ehrenmal
wurde von Heinz Mamat (1930-2017) gestaltet, neben der Gruppenplastik ist die Figur des "Fallenden" besonders eindrücklich.
Wird fortgesetzt...
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