Biederitz und Barleben

So ist es ist kaum zu glauben, dass hier vielleicht eines der Rätsel gelöst wird, welches die Historiker schon so lange umtreibt: Wo hat sich das karolingische (!) Grenzkastell befunden, von dem es in der Chronik von Moissac aus dem Jahr 806 bezüglich seiner Lage "ad aquilonem partem Albiae contra Magadaburg" (gegenüber Magdeburg) heißt? Die Historiker haben eine Reihe von Stellen vorgeschlagen, doch das unlängst (2019) in Biederitz gefundene Wall-Graben-System wurde eindeutig als karolingisches Befestigungssystem aus der Zeit um 800 identifiziert. (1)

Der idyllische Ort Biederitz an der Stadtgrenze zu Magdeburg ist also ein geschichtsträchtiger Boden. Seine erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 10. Jahrhundert und eine Burg hat es hier ebenfalls gegeben. Heute dagegen lässt es sich in Biederitz gut wohnen und erholen.

In der kleinen Parkanlage an der Bahnhofstraße in Biederitz steht seit 2002 eine Edelstahlskulptur vom Metallbildhauer Josef Bzdok. Mit etwas Phantasie kann man bei ihrem Anblick sehr schön über die wechselvolle Geschichte des Ortes an den alten Elbarmen nachdenken.

Der Rand der Niederen Börde zum Elbtal stellte bereits in vorgeschichtlicher Zeit ein bevorzugtes Siedlungsgebiet dar. Fundstücke seltener Plastiken menschgestalteter Gottheiten aus der Steinzeit, Schmuckstücke aus der Bronzezeit, Keramiken und anderes von der Barlebener Flur berichten davon. (2)
Heute zeugen die vielen neuen gewerblichen Anmeldungen in der Einheitsgemeinde Barleben von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung, die gestalterisch den alten Dorfkernen aufwertend zugute kommt.

Mit der Enthüllung der Bronzeplastik eines Schmiedes wurde 2005 ein bisher namenloser Platz in Barleben in "Schmiedeplatz" umbenannt. Bildhauer Werner Brüning schuf den "Schied" in Erinnerung an das Barlebener Schmiedehandwerk. Barlegen lag/liegt an der alten Heer- und Handelsstraße, die von Magdeburg nach Norden geht - da gab es einst für Schmiede viel zu tun...