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Türme an Feldsteinkirchen in der Altmark - Teil 1
Feldsteinkirche Kakerbeck
Was sind "Feldsteinkirchen"? Das scheint klar und der Begriff ist durchaus wörtlich zu nehmen: Feldsteinkirchen sind (zum großen Teil) mit den auf den Feldern gefundenen Steinen erbaut... Und woher kommen die Steine? Das ist (in unserer heutigen Zeit) auch klar: Sie wurden durch das Gletschereis herantransportiert und dabei rundgeschliffen. Und da liegen sie nun. Jahrhundertelang wurden diese Steine vom Feldboden abgesammelt und als Baumaterial verwendet. Doch es tauchten immer wieder neue aus der Tiefe auf und die Frage, weshalb die Steine sich überhaupt in der Erde langsam nach oben bewegen, ist weitaus schwieriger zu beantworten. Es gab sogar eine Zeit, da glaubten die Menschen, dass die Steine aus dem Felde herauswachsen würden. Das ist natürlich Unsinn, doch bis heute ist der "Antriebsmechanismus" nicht zweifelsfrei geklärt. Ein möglicher Erklärungsversuch betrachtet die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit von Gestein und Erdboden, die dadurch hervorgerufene Volumenänderung bei Temperaturschwankungen (insbesondere bei Frost), und führt so die Aufwärtsbewegung der schweren Steine auf die jahreszeitlich bedingten Frostperioden des Ackers zurück.
Bewunderswert bleiben jedenfalls die Leistungen und der "Antriebsmechanismus" der Menschen des Mittelalters, die vorrangig im 12. und 13. Jahrhundert in den nördlichen Gegenden Deutschlands (aber nicht nur hier) so um die tausend Feldsteinkirchen mit Millionen dieser Steine errichteten. Dabei handelt es sich vorrangig um Dorfkirchen, die mit ihrem steinsichtigen Mauerwerk für unsere heutigen Augen besonders malerisch und anziehend wirken. Wir sehen die "Massivität und Schwere des Baukörpers, die Geschlossenheit der Mauern, das Fehlen jeglicher wandauflösender Tendenzen". Die Feldsteinkirchen entsprechen so "heutigen Vorstellungen funktions- und konstruktionsbedingter Schönheit" (Badstübner).
Bewunderswert bleiben jedenfalls die Leistungen und der "Antriebsmechanismus" der Menschen des Mittelalters, die vorrangig im 12. und 13. Jahrhundert in den nördlichen Gegenden Deutschlands (aber nicht nur hier) so um die tausend Feldsteinkirchen mit Millionen dieser Steine errichteten. Dabei handelt es sich vorrangig um Dorfkirchen, die mit ihrem steinsichtigen Mauerwerk für unsere heutigen Augen besonders malerisch und anziehend wirken. Wir sehen die "Massivität und Schwere des Baukörpers, die Geschlossenheit der Mauern, das Fehlen jeglicher wandauflösender Tendenzen". Die Feldsteinkirchen entsprechen so "heutigen Vorstellungen funktions- und konstruktionsbedingter Schönheit" (Badstübner).
vierteilige Dorfkirche mit Westquerturm
Die Kunsthistoriker unterscheiden verschiedene Typen der Dorfkirche, von der einfachen Saalkirche bis hin zur vierteiligen ("vollständigen") Kirche mit Turm, Schiff, Chor und Apsis. Der Turm im Westen ist häufig ein geschlossener Block ohne Eingang von außen, ein wehrhaft anmutender "Breitturm" auf querrechteckigem Grundriss. Ob diese Türme tatsächlich Wehrbauten waren, soll hier nicht diskutiert werden (die Meinungen gehen weit auseinander), auf jeden Fall sind sie aber trutzige, wehrhafte Symbole und Luthers spätere Worte "Ein feste Burg..." verstärken diesen Eindruck noch.
Besonders viele "Breitturmkirchen" befinden sich in der Altmark (Sachsen-Anhalt). Machen wir doch einen kleinen Ausflug und drehen eine Runde in der Nähe von Stendal...
Hier im Stendaler Land können wir vor allem auch viele von den alten vierteiligen Feldsteinkirchen antreffen. Eine der bedeutendsten, in seltener Stilreinheit erhaltenen und damit wohl auch eine der schönsten romanischen Dorfkirchen der Altmark liegt in
Groß Möringen
Der sorgfältig ausgeführte Feldsteinbau mit Westquerturm, Schiff, eingezogenem quadratischen Chor und Apsis stammt wohl noch aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Lediglich die Turmgiebel sind (nach Beschädigung durch Blitzschlag) abgetragen worden und seit der Reparatur schließt ein Walmdach (1925) den Turm ab. Überhaupt der Turm: Seine Maße betragen 12,20 Meter x 7,67 Meter mit einer Mauerstärke von über vier (!) Metern an den Schmalseiten. Wir können uns den zusätzlichen Arbeitsaufwand der damaligen Bauern - das Aufsammeln der Steine vom Feld, das Heranschaffen mit Tragekorb und Fuhrwerken, das Spalten und Behauen der Steine und schließlich den Bau selbst - nach ihrem mühevollen eigentlichen Tagewerk heute kaum noch vorstellen.
Das ursprüngliche Westportal am Turm (mit Sperrbalkenverschluss) ist vermauert, dafür befindet sich an der Südseite des Schiffes ein qualitätvolles zweifach abgetrepptes Hauptportal. An der Südwand des Turmes liegt eine erhöhte Einstiegsöffnung, auf der Nordseite lässt ein schmaler Lichtschlitz nur spärliches Licht durch die dicke Turmwand. Der Schlitz belichtet einen Raum im Obergeschoss, der vielleicht als Kapelle (Michaelskapelle?) gedient haben könnte. Darüber befindet sich das Glockengeschoss mit insgesamt sechs rundbogigen Schallöffnungen (Verteilung 2-1), das südliche Schallfenster enthält sogar noch das ursprüngliche Backsteinsäulchen mit seinem Würfelkapitellchen.
Auch die Rundbogenfenster in Schiff, Chor und Apsis sind noch weitestgehend ursprünglich erhalten. Die Wölbungen an den Portal- und Fenstergewänden sind hier ordentlich aus den Feldsteinen herausgearbeitet. An der Südseite des Chores befindet sich vor der Priesterpforte eine rechteckige Vorhalle (Sakristei) mit hübschem Backsteingiebel mit Blendenschmuck und Fialen.
Interessant ist die Geschichte vom Streit der Möringer mit den Herren vom Domstift in Stendal: Der Sage nach soll ein Schwein in Möringen einst eine verschüttete Glocke freigewühlt haben, die die Stendaler für sich beanspruchten. Die Möringer scherten sich aber nicht darum, hingen die Glocke in ihren Kirchturm und erfreuten sich hinfort des schönen Klanges. Damit lockten sie offenbar auch Pilger und Leute aus dem nahen Stendal an, denn Möringen war eine mittelalterliche Wallfahrtsstätte, wo ein Daumen des hl. Leonhard aufbewahrt worden sein soll und deshalb das Kardinalskollegium in Avignon 1353 einen Ablass für die Wallfahrer nach Möringen zugesichert hatte. Wie dem auch sei, die Stendaler ärgerten sich über den Klang und verlangten, dass die Schallöffnungen zugemauert werden sollten, weil das Geläut sie in Stendal störte. Die schlauen Möringer taten wie geheißen - jedenfalls beinahe -, denn weil in dem Schreiben nicht stand, welche Öffnungen genau gemeint waren, verschlossen sie die westlichen Turmfenster und die Glocke war jetzt im östlich gelegenen Stendal umso besser zu hören...
Dorfkirche Insel
Die aus sauber verarbeitenen Feldsteinquadern erbaute Dorfkirche entstand in der Mitte oder zweiten Hälfte des 12. Jh. Es ist eine vierteilige Kirche, bestehend aus Breitturm, Schiff, Chor, Apsis, Die Apsis zeigt noch drei kleine ursprügliche romanische Fenster, auch an der Nordseite der Kirche befinden sich noch zwei Rundbogenfenster aus der Entstehungszeit. Die anderen Fenster wurden wie so häufig in der Barockzeit (Neugestaltung 1745) verändert bzw. vergrößert.
Wahrscheinlich stammt auch das gestufte Westportal im Turm aus viel späterer Zeit. Ursprünglich hatte der Turm keinen Zugang von außen. Dafür finden sich am Schiff gleich drei vermauerte Rundbogenportale. Der mächtige Turm wurde unmittelbar nach Fertigstellung des Schiffes angefügt, die glatte Fuge zum Schiff ist deutlich erkennbar. Ebenso fällt die Andersartigkeit des oberen Turmmauerwerks auf, die Feldsteine sind hier längst nicht mehr so ordentlich verarbeitet wie im unteren Bereich.
Dorfkirche Nahrstedt
Nur einen Katzensprung entfernt treffen wir auf die Dorfkirche Nahrstedt. Sie stammt aus dem 13. Jh. und besitzt ebenfalls einen mächtigen Breitturm. Auch dieser Turm hatte ursprünglich keinen Zugang von außen. Das Schiff wurde später verlängert, die Fenster und der Ostabschluss verändert.
An der Kirche informiert eine Tafel mit folgendem Text über weitere Details:
"Das Dorf Nahrstedt besitzt noch eine alte romanische Feldsteinkirche. Sie wurde etwa Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut. die Kirche steht inmitten des von einer Findlingsmauer umhegten Friedhofes mit zweiteiligem Backstein aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie diente anfänglich als Wehrbau gegen Feinde und hat deshalb zum Teil meterdicke Mauern.
Der Grundriss der Kirche ist zweiteilig und besteht aus Turm und Schiff. Das Schiff wurde um 1790 nach Osten verlängert. Die Kirche ist ein Findlingsbau. Das Mauerwerk ist sorgfältig gearbeitet, besonders die Granitwände der alten Öffnungen.
Der Westturm der Kirche wird als Gruft benutzt, die vom Schiff zugänglich ist. Das Gewölbe ist ein Backsteinquertonnengewölbe. Zur rechten und linken Seite wurden zwei Fensterritzen im Mauerwerk gelassen, so dass ein spärliches Licht in den Raum fällt. In diesem nun nicht mehr benutzten Teil der Kirche befinden sich ein Steinsarkophag und 10 Holzsärge. (...)
In dem 2,50 Meter langen Sandsteinsarkophag fand 1727 Heinrich Hildebrandt Thon, Lehn- und Gerichtsherr auf Nahrstedt, seine letzte Ruhe. Der Sarg ist mit kräftig reliefierten Motiven versehen."
Der Westturm der Kirche wird als Gruft benutzt, die vom Schiff zugänglich ist. Das Gewölbe ist ein Backsteinquertonnengewölbe. Zur rechten und linken Seite wurden zwei Fensterritzen im Mauerwerk gelassen, so dass ein spärliches Licht in den Raum fällt. In diesem nun nicht mehr benutzten Teil der Kirche befinden sich ein Steinsarkophag und 10 Holzsärge. (...)
In dem 2,50 Meter langen Sandsteinsarkophag fand 1727 Heinrich Hildebrandt Thon, Lehn- und Gerichtsherr auf Nahrstedt, seine letzte Ruhe. Der Sarg ist mit kräftig reliefierten Motiven versehen."
Weiter heißt es: "In den Jahren zwischen 1970 und 1980 erneuerte man das Gestühl, den Altar, die Kanzel, den Taufstein und den Fußboden. 1997 und 1998 wurde das Gemäuer des Schiffes sowie des Turmes neu verfugt."
(Textquelle: Infotafeln an der Kirche
Dorfkirche Käthen
Die romanische Dorfkirche in Käthen stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Wie bei vielen anderen Kirchen auch, genügten die kleinen romanischen Fenster bald nicht mehr den Bedürfnissen der Gemeinde. In Käthen wurden bei einer umfangreichen Erneuerung die Ostpartie komplett neu gestaltet, die Mauern des Kirchenschiffes erhöht, die Fenster vergrößert und mit Backsteinlaibungen versehen. Auch das Westportal des Turmes ist in Backstein ausgeführt.
Dorfkirche Badingen
Was für ein schöner mächtiger Turm: Er misst 13,20 Meter x 7,20 Meter. Das Westportal ist nicht ursprünglich, es wurde erst 1853 eingefügt. Wurden danach die Rundbogenportale am Schiff zugemauert? In der Nordwand des Chores findet sich noch eine Priesterpforte. Die Dorfkirche Badingen wurde in der 1. Hälfte des 13. Jh. erbaut. Bei den Umbauten von 1853 wurden die Mauern des Schiffes erhöht und die Fenster verändert.
Die Tür zum Kirchhof verfügt über einen bemerkenswerten Schließmechanismus.
Dorfkirche Kläden
Die Dorfkirche von Kläden liegt auf einer kleinen Anhöhe und bildet zusammen mit dem Großsteingrab einen malerischen Blickfang. Die vierteilige Kirche mit Breitturm, Schiff, eingezogenem Chor und Apsis stammt vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Der Turm besitzt ca. 3 Meter dicke Mauern, nur kleine Lichtöffnungen beleuchten das Innere und die innerhalb der Mauer zum 2. Turmgeschoss führende Treppe. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche erneuert, die Fenster verändert. Die Priesterpforte an der Südseite des Chores ist aber ursprünglich.
Dorfkirche Steinfeld
Wenn ein Dorf schon Steinfeld heißt, dann ist der (Feld-) Steinreichtum eigentlich evident. Doch Steinfeld kann tatsächlich mit großen Steinen punkten, hier befindet sich mit noch vorhanden 17 Tragsteinen, 6 Decksteinen und 53 Steinen der Einfassung das "größte und schönste Megalithgrab" der Altmark. Zwar sind die Decksteine in die Kammer gesunken, doch mit etwas Phantasie kann man sich die Anlage aus der Steinzeit gut vorstellen.
Etwa 300 Meter südlich davon befindet sich auf einer kleinen Anhöhe die Kirche von Steinfeld, bestehend aus Breitturm, Schiff und eingezogenem Chor. Das Westportal im Turm scheint ursprünglich zu sein. Auch am Schiff haben sich in der Südwand zwei Portale und in der Nordwand drei romanische Rundbogenfenster erhalten. Alle anderen Fenster sind Anfang des 18. Jahrhundert verändert worden. Die Kirche in Steinfeld stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert.
Dorfkirche Schernikau
Für die Entstehungszeit der Kirche in Schernikau findet man die Jahresangabe um 1200, für Schiff und Chor wird der Anfang des 13. Jahrhunderts angegeben. Diese Einschätzungen begründen die Kunsthistoriker auch aus dem Vergleich des Mauerwerkes, so sind Schiff und Chor in Schernikau weniger sorgfältig ausgeführt als der Turm (*). Das Westportal am Turm ist nicht ursprünglich, dafür finden sich an der Südseite der Kirche ein vermauertes Portal und ein vermauertes Fenster.
Im Schaukasten sind u.a. Informationen zur Kirche zu erfahren. Diese werden im Folgenden auszugsweise wiedergegeben:
Die Pfarrkirche
"Patron: Reichsgraf von der Schulenburg-Wolfsburg. Kirchenbücher seit 1664 mit Register. Kirchenarchiv wahrscheinlich beim Brand des Pfarrhauses 1886 vernichtet. Der älteste Teil der Kirche ist der Turm. Nicht viel später, im Anfang des 13. Jahrhunderts ist das Langhaus mit Chor erbaut worden. 1739 wurde das Bauwerk ausgebessert. Altar und Kanzel sind 1711 und 1708 datiert.
Lage: Die Kirche steht inmitten des von einer Findlingsmauer umhegten Friedhofes. Backsteintor mit rundbogiger Einfahrt und flachbogiger Gangpforte aus dem Anfang des 16. Jahrhundert."
Die Pfarrkirche
"Patron: Reichsgraf von der Schulenburg-Wolfsburg. Kirchenbücher seit 1664 mit Register. Kirchenarchiv wahrscheinlich beim Brand des Pfarrhauses 1886 vernichtet. Der älteste Teil der Kirche ist der Turm. Nicht viel später, im Anfang des 13. Jahrhunderts ist das Langhaus mit Chor erbaut worden. 1739 wurde das Bauwerk ausgebessert. Altar und Kanzel sind 1711 und 1708 datiert.
Lage: Die Kirche steht inmitten des von einer Findlingsmauer umhegten Friedhofes. Backsteintor mit rundbogiger Einfahrt und flachbogiger Gangpforte aus dem Anfang des 16. Jahrhundert."
Weiter heißt es:
"Grundriss: Dreiteilig bestehend aus Turm, Schiff und Chor (ohne Apsis), der Turm etwas älter als die Kirche.
Material und Technik: Findlingsbau. Das Mauerwerk der Kirche ist weniger sorgfältig gearbeitet wie das des Turmes. Die Öffnungen in der Kirche mit Backstein, im Turm mit Granit eingefasst. Am Turm breite Fugenritzung erhalten. Dächer Biberschwanzdeckung.
Turm: Der Westquerturm ist unten mit einer Findlings-Quertonne gewölbt. Das Westportal ist nachträglich eingebrochen, so dass er jetzt als Vorhalle dient. Das Glockenhaus hat je 1 und 2 rundbogige Schallöffnungen."
Material und Technik: Findlingsbau. Das Mauerwerk der Kirche ist weniger sorgfältig gearbeitet wie das des Turmes. Die Öffnungen in der Kirche mit Backstein, im Turm mit Granit eingefasst. Am Turm breite Fugenritzung erhalten. Dächer Biberschwanzdeckung.
Turm: Der Westquerturm ist unten mit einer Findlings-Quertonne gewölbt. Das Westportal ist nachträglich eingebrochen, so dass er jetzt als Vorhalle dient. Das Glockenhaus hat je 1 und 2 rundbogige Schallöffnungen."
Und weiter:
"Schiff: An der Südseite des Schiffes ein vermauertes abgetrepptes Portal mit leichtem Spitzbogen und Backsteineinfassung. Auf der selben Seite ein vermauertes Fenster mit den selben Merkmalen.
Chor: Der Chor hat 2 leicht spitzbogige Ostfenster und ein halbzugesetztes auf der Südseite. Ebenda die rundbogige Pfarrtür. Darin eine mittelalterliche Brettertür mit eingeschobenen Leisten und geschmiedeten Langbändern. Alle übrigen Fenster sind vermutlich Anfang des 18. Jahrh. oder 1739 barock vergrößert worden, außen rechteckig, innen korbbogenförmig. Auf der Südseite des Chores ein später angebautes Bahrenhaus mit Schießschartenfenster."
Auch zur noch verbliebenen mittelalterlichen Glocke findet sich eine Information:
"(...) Diese Glocke hat einen Durchmesser (von) 112 cm. Sie wurde 1489 vermutlich (vom) Michaelsmeister gegossen.
Am Hals zwischen den Ringlinien trägt sie nachfolgende Inschrift: anno-domini MCCCCLXXXIX - ik troste - de - levende - un - bewene de - dode - ik - store - de durei node.
Im Jahre 1489 - ich tröste die Lebenden, ich beweine den Tod, ich steure die teure Not.
(...)"
"(...) Diese Glocke hat einen Durchmesser (von) 112 cm. Sie wurde 1489 vermutlich (vom) Michaelsmeister gegossen.
Am Hals zwischen den Ringlinien trägt sie nachfolgende Inschrift: anno-domini MCCCCLXXXIX - ik troste - de - levende - un - bewene de - dode - ik - store - de durei node.
Im Jahre 1489 - ich tröste die Lebenden, ich beweine den Tod, ich steure die teure Not.
(...)"
Dorfkirche Uenglingen
Vor dem Uenglinger Tor in Stendal liegt das Dorf Uenglingen. (Hm, wer hätte das gedacht...) Uenglingen ist u. a. mit dem Namen Bismarck verbunden, die Zusammenhänge kann man es auf einer kleinen Informationstafel an der Kirche lesen. Die Uenglinger Dorfkirche wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und Anfang des 18. Jahrhunderts umfangreich erneuert.
Der sorgfältig gemauerte Breitturm und das Schiff bilden eine Flucht, der eingezogene Chor besitzt einen geraden Abschluss. Der Westeingang ist nicht ursprünglich, dafür befindet sich in der Südwand des Schiffes ein Rundbogenportal. Eine Besonderheit des Turmes stellt der Zugang zum 2. Obergeschoss dar: er erfolgte über eine Treppe innerhalb der ca. 3 Meter dicken Mauer, deren Eingang in 2 Meter Höhe innen allerdings nur über eine Leiter zu erreichen war (1).
An der Nordseite der Kirche befindet sich der Zugang zur Familiengruft derer von Bismarck.
An der Nordseite der Kirche befindet sich der Zugang zur Familiengruft derer von Bismarck.
Hat Ihnen diese kleine Feldsteinkirchturmrunde westlich von Stendal gefallen?
Dann schauen Sie doch weiter...
Noch mehr Kirchtürme an Feldsteinkirchen der Altmark: Teil 2
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Quellen, Literatur- und Linkhinweise:
(*) Scholke, Horst: Stille Schönheit. Romanische Feldsteinkirchen in der Altmark, Oschersleben 1993
Badstübner, Ernst; Böttcher, Ulf: Feldsteinkirchen des Mittelalters, Rostock 2002
Schmidt, Hanns H. F.: Zwischen Ohre und Elbe. Wanderungen zu Dorfkirchen in der Altmark, Berlin 1984
internet:
www.altmark-kirchen.de
www.altmarkkirchen.de
(*) Scholke, Horst: Stille Schönheit. Romanische Feldsteinkirchen in der Altmark, Oschersleben 1993
Badstübner, Ernst; Böttcher, Ulf: Feldsteinkirchen des Mittelalters, Rostock 2002
Schmidt, Hanns H. F.: Zwischen Ohre und Elbe. Wanderungen zu Dorfkirchen in der Altmark, Berlin 1984
internet:
www.altmark-kirchen.de
www.altmarkkirchen.de