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Weserrenaissance in Stadthagen und Bückeburg
Altes Rathaus in Stadthagen
Der Marktbrunnen in Stadthagen
Das alte Rathaus und das Schloss in Stadthagen sind typische Beispiel der sogenannten Weserrenaissance in Deutschland. Unterhalb des Rathauses steht auf dem Marktplatz ein Brunnen... Doch halt - was ist das? Dieser Brunnen hat nun absolut gar nichts mit Renaissanceformen zu tun.
Den Brunnen mit seinen drei organisch anmutenden Formen aus Bronze schuf der Bildhauer Dieter Heisig im Jahr 1982. Bei Wikipedia kann man zu ihm lesen: "Thematischer Schwerpunkt seiner bildnerischen Tätigkeiten ist die Darstellung von Wesen, Geistern, Menschen und Unmenschen."
Die Tauben scheinen den Brunnen sehr zu mögen. Auch Kinder spielen hier gern. Den Werken von Dieter Heisig kann man im öffentlichen Raum noch öfter begegnen, die seltsamen Tor- und Verbindungsobjekte stammen ebenfalls von ihm.
Und was ist nun mit der Weserrenaissance? Tja, den Renaissancebrunnen mussten die Stadthagener vor gut 100 Jahren abgeben...
Und was ist nun mit der Weserrenaissance? Tja, den Renaissancebrunnen mussten die Stadthagener vor gut 100 Jahren abgeben...
Der Tugendbrunnen in Bückeburg
Justitia
Der Tugendbrunnen stammt aus dem Jahr 1552 und stand fast 370 Jahre in Stadthagen, bevor er in den Schlosshof nach Bückeburg versetzt wurde. Graf Otto IV. hatte damals das Schloss in Stadthagen erweitern und den Tugendbrunnen (geschaffen vom niederländischen Bildhauer Jasper Robin?) im Hof des Stadthagener Schlosses aufstellen lassen. 1607 wurde die Residenz durch den Grafen Ernst nach Bückeburg verlegt und 1920 zog dann auch der Brunnen von Stadthagen nach Bückeburg um.
Die Brunnenschale wird von Säulen getragen, die auf den Rücken liegender Löwen stehen. An der Schale steht in vergoldeten Buchstaben "VON GODES GENADEN OTTO GRAVE THO HOLSTIN VND SCHOMBORGH VND STERENBARGE HERE THO GEMEN 1552"
An der Brunnensäule finden wir die vier "Tugenden" CHARITAS (Liebe, Barmherzigkeit), FORTITVDO (Stärke, Tapferkeit), SPES (Hoffnung) und FIDES (Glaube).
Über den Tugenden speien Löwenköpfe feine Wasserstrahlen in das Becken. Im obersten Abschnitt des Säulenschaftes halten Löwen und Greife die Wappen von Graf Otto und seiner Frau Maria von Pommern-Stettin in den Klauen, daneben stehen die allegorischen Figuren von Sonne und Mond. Bekrönt wird der Brunnen von der Figur der Justitia, die die Waage in der linken und das Schwert in der rechten Hand hält.
Es gibt in Bückeburg noch mehr Brunnen, zum Beispiel in der Langen Straße Richtung Stadtkirche. Hier wacht
Bücki - der Drache in der Fußgängerzone
Den wasserspeienden Drachen (von den Einheimischen liebevoll "Bücki" genannt) schuf Steinbildhauer Karsten Baltes (www.steindrache.de) aus Oberkirchener Sandstein. Das erscheint sehr passend, wurden doch in dieser Gegend tatsächlich die Fußabdrücke von Dinosauriern entdeckt... Bücki ist also nicht allein, und ganz nebenbei bemerkt: Drachen haben in Bückeburg Tradition, auch auf dem äußeren Schlossportal (am Markt) finden sich zwei dieser Wesen.
Also auf zum Schlossportal! Auf dem Marktplatz davor steht
Der Marktbrunnen
Über die Neugestaltung des Marktplatzes wurde in Bückeburg lange diskutiert. Jetzt ist hier der historisch nachempfundene Marktbrunnen vor dem neuen Rathaus (erbaut 1905/07 in der Art der Weserrenaissance) Mittelpunkt verschiedener Veranstaltungen und idealer Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden. Das Schlossportal im vollendeten Stil der Weserrenaissance befindet sich gleich daneben. Auch die Stadtkirche Bückeburg ist ein Highlight der protestantischen Renaissancebaukunst in Deutschland. Lassen Sie sich überraschen!
Im Alphabet der Brunnen geht es jetzt
nach Bayern: Schongau