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Frühchristliche Mosaiken in Rom
Das Apsismosaik in der Kirche Sant' Agnese fuori le Mura
Der Überlieferung nach sollte die zwölfjährige Agnes den Sohn des römischen Präfekten heiraten, doch sie weigerte sich. Sie hatte Ehelosigkeit gelobt und sich Christus versprochen. Der Legende nach wurde sie schrecklich misshandelt - und zum Schluss mit dem Schwert enthauptet. An dem Platz, wo ihr Martyrium stattgefunden haben soll, steht heute die Kirche Sant' Agnese in Agone (Piazza Navona). Begraben wurde Agnes außerhalb der Stadtmauern. Constanza (eigentlich Constantina), die Tochter des Kaisers Konstantin, ließ im 4. Jahrhundert eine Basilika auf dem Gelände errichten.
Die heutige Kirche ist allerdings ein späterer Bau, den Papst Honorius I. im 7. Jahrhundert in Auftrag gab. Unter dem Gelände befinden sich Katakomben aus dem 3. und 4. Jahrhundert, in denen man auch die Grabstätte der hl. Agnes verehrt. Die Kirche Sant' Agnese fuori le Mura steht sozusagen darüber.
In das Kirchenschiff gelangt man über eine nach unten führende breite Treppe.
Das Apsismosaik stammt aus dem 7. Jahrhundert, der Zeit der Erbauung der dreischiffigen Basilika. Im Zentrum (wo sich sonst Christus oder ein Christussymbol befinden) wird die hl. Agnes in einem außerordentlich kostbaren Gewand dargestellt. Zu ihren Füßen lodern die Flammen - sie sollte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden - und unter ihr liegt das Schwert, mit dem sie enthauptet wurde. Doch aus den himmlischen Spären wird ihr von oben die Märtyrerkrone gereicht. Auf ihrem Gewand entdeckt man das Bild des Phönix, das Sybol für Unsterblichkeit und Wiederauferstehung.
Die Darstellungen neben ihr zeigen Papst Honorius I. (amt. 623-638), den Stifter der Kirche, und den heiliggesprochenen Papst Symmachos (amt. 498-514). Honorius hält das Modell der Kirche in den Händen; das ist eine der frühesten Darstellungen dieser Art.
Die Wandverkleidung im unteren Teil der Apsis besteht aus grauen Marmorplatten, sie stammt ebenfalls aus frühchristlicher Zeit. Darüber hinaus sind neben der Holzdecke aus dem 17. Jahrhundert vor allem auch die antiken Säulen des Mittelschiffs bemerkenswert. Und wenn jetzt die Beleuchtung des Apsismosaiks verlischt, werfen wir noch einen schnellen abschließenden Blick in das Kirchenschiff, bevor es wieder weitergeht...
...Es sind nur wenige Schritte bis zu den Mosaiken in Santa Constanza:
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